Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 346 St. Nikolai 1622, M.18.Jh.

Beschreibung

Grabplatte für Joachim Haker (A) und Julius Gottfried von Aeminga (B). Kalkstein. Hochrechteckige Platte im fünften Joch des nördlichen Seitenschiffs.1) An der oberen Schmalseite Inschrift A für Joachim Haker, darüber die Nummerierung C. In der Plattenmitte ein Schild mit Hausmarke (H95), links darunter die Initialen B für Julius Gottfried von Aeminga. Alle Inschriften sind eingehauen.

Maße: H. 169 cm, Br. 115 cm. Bu. 5 cm (A), 5,5 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis (A), mit Minuskel (B).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    DISSE STEIN VNDT BEGREBNISSE / GEHÖRET IOACHIM HAKER / VNDT SEINEN ERBEN / AN(N)O 1622

  2. B

    I. G. v. AE.a)

  3. C

    113

Wappen:
Haker

Kommentar

Bei Joachim Haker (A), der die Grabplatte 1622 erwarb, handelt es sich wahrscheinlich um den Böttcher, der 1614 das Bürgerrecht erlangt hatte.2) In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kam die Platte an Julius Gottfried von Aeminga (1715–1799), Sohn des Pastors Johannes Christoph von Aeminga in Mölln (Schleswig-Holstein) und der Katharina Margarete von Voss (B). Julius Gottfried von Aeminga wurde 1746 Diakon, 1749 Archidiakon der Nikolaikirche, wo er noch eine weitere Grabplatte besaß.3) Er stiftete ein Universitäts- und Predigerstipendium. Sein Bruder war der Jurist Siegfried Caeso von Aeminga.4) Zwischenzeitlich war die Platte im Kirchenbesitz (C).

Textkritischer Apparat

  1. I. G. v. AE.] Für ‚Julius Gottfried von Aeminga‘.

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 58. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Nikolai, Nr. 135.
  2. StA Greifswald, Rep. 3 Nr. 28, Bl. 36v (9. August 1614). Ein Böttcher und ein Leinweber gleichen Namens erlangten 1587 und 1594/95 das Bürgerrecht; StA Greifswald, Rep. 3 Nr. 28, Bl. 14v (30. Juni 1587), Bl. 19v (Ostern 1594–Johannis 1595).
  3. Diese Platte mit identischer Inschrift befand sich bis zu den Umbauten in den 1980er Jahren im vierten Joch des südlichen Seitenschiffs, heute liegt sie im fünften Joch; Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 466 (Nr. 245).
  4. Gesterding, Zweite Fortsetzung, S. 334f.; Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 466; Alvermann/Dahlenburg, Köpfe, S. 33; Auge, Stipendien, S. 143–145.

Nachweise

  1. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 466 (B), 473 (A).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 346 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0034601.