Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 332 St. Marien 1619, 1674

Beschreibung

Grabplatte für Michael Anker (A, B) sowie Jakob Prillwitz und Barbara Anker (C). Kalkstein. Hochrechteckige Platte im zweiten Joch der südlichen Vorhalle vor dem Eingang zur Turmseitenhalle.1) Im oberen Viertel Inschrift A für Michael Anker. Am Ende der ersten Zeile Schriftverlust durch eine Ausbruchstelle. Darunter ein von der Jahreszahl in Inschrift A flankiertes Wappen mit den Initialen B. Unterhalb der Plattenmitte Inschrift C für Jakob Prillwitz und Barbara Anker. Alle Inschriften sind eingehauen.

Maße: H. 222 cm, Br. 127 cm. Bu. 5 cm (A, C).

Schriftart(en): Kapitalis (B), mit Versalien (A, C).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    DIESER STEIN VNDT BEGREBN[..] / GEHÖRET MICHEL ANCKER VNDT / SEINEN ERBEN / 1//6/1//9

  2. B

    M Aa)

  3. C

    DIESER STEIN GEHÖRET / M(AGISTER) JACOBI BRILLEVITZEN SEINER / HAUS FRAWEN BARBARA ANCKERS / UND DEROSELBIGEN ERBEN / ANNO 1674

Wappen:
Anker2)

Kommentar

Der Kaufmann Michael Anker (1568–1647) erlangte 1596 das Bürgerrecht. Er besaß je ein Haus in der Knopfstraße und vor dem Fischstraßentor. 1623 wurde er in das Bürgerschaftliche Kollegium gewählt.3) Die Grabplatte, die er im Jahr 1619 erwarb (A, B), ging 1674 an seine Tochter Barbara, zweite Ehefrau des Rektors der Stadtschule Jakob Prillwitz (1615–1691), über (C).4)

Textkritischer Apparat

  1. Für ‚Michael Anker‘.

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Marien, Nr. 295. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Marien, Nr. 6.
  2. Wappen Anker: hier mit den Initialen M A.
  3. Lange, Vitae Pomeranorum, S. 5; Biederstedt, Bürgervertretungen, S. 268 (Nr. 1); StA Greifswald, Grundstückschronik, Knopfstr. 43–47 (1616, 1619).
  4. Jakob Prillwitz war von 1664 bis 1691 Rektor der Stadtschule. Er hatte bereits 1645, im Jahr seiner ersten Eheschließung mit Margarete Seger aus Demmin, ein Erbbegräbnis in der Nikolaikirche erworben. Die zugehörige Grabplatte befindet sich heute außen vor dem nordöstlichen Portal. – Lehmann, Gymnasium, S. 76–84; Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 462; Lange, Vitae Pomeranorum, S. 255.

Nachweise

  1. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 462.

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 332 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0033207.