Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 313 St. Nikolai 1614

Beschreibung

Grabplatte für Johannes Semelin und Barbara Grubenhagen (A). Kalkstein. Annähernd quadratisches Fragment im vierten Joch des nördlichen Chorumgangs.1) An der unteren Schmalseite wurde die ursprünglich deutlich längere Platte verkürzt, wodurch das untere Viertel einer stark abgetretenen, nicht mehr lesbaren, kreisförmigen Inschrift verloren ging. In der Plattenmitte die stellenweise abgetretene Inschrift A. In der rechten oberen Ecke Nummerierung B. Inschrift A erhaben in vertiefter Zeile, B ist eingehauen.

Maße: H. 149 cm, Br. 130 cm. Bu. 5,5 cm (A).

Schriftart(en): Kapitalis.

[1/1]

  1. A

    IOHANNIS SEMELINI [..] ET BARBARAE / GRVBENHAGIAE CONIVG[IS - - - ]/QVEa) HAEREDVM ANNO [1614]b)

  2. B

    28

Übersetzung:

(Grabstelle) des Johannes Semelin und (seiner) Ehefrau Barbara Grubenhagen und (ihrer beider) Erben im Jahr 1614. (A)

Kommentar

Durch den Verlust der ältesten, kreisförmigen Inschrift ist nicht mehr festzustellen, wem die Platte zwischen der Mitte des 14. und der Mitte des 15. Jahrhunderts ursprünglich gehörte. 1614 kam sie in den Besitz von Johannes Semelin (25. Juli 1549 – 7. Januar 1631), der 1593 Schreib- und Rechenlehrer an der Stadtschule, 1610 Stadtschreiber geworden war, und seiner Ehefrau Barbara Grubenhagen (A).2) Davor oder danach gehörte die Platte der Nikolaikirche (B).

Textkritischer Apparat

  1. [ - - - ]/QVE] Wahrscheinlich zu ergänzen zu EORVMQVE.
  2. Ergänzt nach Pyl.

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 132. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Nikolai, Nr. 12.
  2. Gesterding, Erste Fortsetzung, S. 149 (Nr. 4), S. 170 (Nr. 16); Lange, Vitae Pomeranorum, S. 317.

Nachweise

  1. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 473 (A).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 313 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0031302.