Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 272 St. Nikolai 1599, 1769

Beschreibung

Grabplatte für Christoph Westphal (A) und Andreas Mende (B). Kalkstein. Hochrechteckige Platte im dritten Joch des südlichen Chorumgangs.1) Im oberen Viertel die kreuzförmig durchgestrichene Inschrift A für Christoph Westphal mit einer dazugehörigen Hausmarke (H77) im Schild. Darunter Inschrift B für Andreas Mende, die den Umriss eines Bischofsstabes und die Nummerierung C rechts daneben überlagert. An der oberen Schmalseite eine weitere Nummerierung D. Inschrift A erhaben in vertiefter Zeile, die übrigen eingehauen.

Maße: H. 206 cm, Br. 115 cm. Bu. 7,5 cm (A), 6 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis (A), mit Versalien (B).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    Ha) ˑ CRISTOFFER WESTVAL / VND SINE ERVEN 99

  2. B

    MODO / A(NDREAS) MENDE UND SEINEN ERBEN= / ANNO 1769

  3. C

    6

  4. D

    22

Übersetzung:

Jetzt Andreas Mende und seinen Erben. Im Jahr 1769. (B)

Wappen:
Westphal II

Kommentar

Der Bischofsstab und die Nummerierung C verweisen darauf, dass die Platte im Besitz der Nikolaikirche war, bevor Christoph Westphal sie 1599 erwarb (A). Christoph war der Sohn von Valentin Westphal und Anna Lowe. Er wurde 1583 in den Rat aufgenommen, war Provisor des Heilig-Geist- und des Georgenhospitals sowie seit 1602 Stadtkämmerer. Seine Ehe mit Liboria Bünsow, Tochter von Johannes Bünsow und Elsa Oldehaver und Witwe des Ratsherrn Joachim Schuhmacher († 1579), blieb kinderlos. Er starb 1609 oder 1610.2) Die Platte war später wieder im Kirchenbesitz (D), 1769 erwarb sie der städtische Buchhalter Andreas Mende, verheiratet mit Barbara Elisabeth Thesendorf.3)

Textkritischer Apparat

  1. H] Für ‚Herr‘.

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 194. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Nikolai, Nr. 305.
  2. Pyl, Genealogien 5, S. 373 (Nr. 419).
  3. Gesterding, Zweite Fortsetzung, S. 49 (Nr. 387); Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 472.

Nachweise

  1. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 442 (A), 472 (B).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 272 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0027206.