Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 264 St. Marien 1592?, 1630

Beschreibung

Grabplatte für Joachim Meiger (A). Kalkstein. Hochrechteckige Platte im fünften Joch des nördlichen Seitenschiffs.1) Inschrift A für Joachim Meiger ist im oberen Drittel des Steins in drei Zeilen angebracht. Sie wurde später ausgemeißelt, lesbar sind daher nur noch der Anfang der ersten Zeile mit dem Namen sowie die dritte Zeile mit der Jahresangabe, die in der Mitte durch eine Hausmarke (H74) unterbrochen wird. Von dieser Hausmarke ist nur die untere Hälfte, die aus dem Inschriftenfeld herausragt, deutlich sichtbar. Darunter in der Mitte der Platte ein Schild, dessen Inhalt ebenfalls ausgemeißelt wurde. Später hat man hier die Nummerierung E, auf dem Kopf stehend, angebracht. Direkt unter dem Schild eine Krone als Besitzzeichen der Marienkirche mit der Nummerierung D. Wie E stehen auch die übrigen Inschriften auf dem Kopf. Unmittelbar am unteren Plattenrand Inschrift B. Da die Platte an dieser Seite verkürzt wurde, ist lediglich die letzte Zeile mit der Jahresangabe erhalten. Sie wird unterbrochen durch die obere Spitze eines Schildes mit einer Hausmarke (H75) und den Initialen C. Inschrift A erhaben in vertieftem Feld, die übrigen eingehauen.

Maße: H. 148 cm, Br. 113 cm. Bu. 6 cm (A), 4,5 cm (B, C).

Schriftart(en): Mischschrift aus gotischer Minuskel und Fraktur (A), Kapitalis (B, C).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    Jochim Meig̣ẹṛ [ - - - ] / [ - - - ] / [ - - - ] / anno // 15̣9̣2

  2. B

    [ - - - ] ANNO // 1630

  3. C

    I E

  4. D

    30

  5. E

    K / 60

Wappen:
?2)

Kommentar

Joachim Meiger (A) erlangte 1556 das Bürgerrecht. Später gehörte ihm ein Haus in der Brüggstraße.3) 1630 kam die Grabplatte an den Träger der Initialen I E (C). Durch den weitgehenden Verlust von Inschrift B lässt sich seine Identität nicht mehr feststellen. Zwischenzeitlich sowie später erneut war die Platte im Besitz der Marienkirche (D, E).

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Marien, Nr. 162. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Marien, Nr. 143.
  2. Wappen ? (Hausmarke H23).
  3. StA Greifswald, Rep. 3 Nr. 28, Bl. 5v (Ostern 1556); StA Greifswald, Grundstückschronik, Brüggstr. 29 (1586, 1602).

Nachweise

  1. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 600 (A), 601 (C).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 264 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0026404.