Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 249 St. Marien 1577, 1727

Beschreibung

Grabplatte für Christoph Bünsow (A) und Christoph Tetzloff (B). Kalkstein. Trapezförmige Platte im vierten Joch des südlichen Seitenschiffs.1) Eine Langseite wird durch das Gestühl verdeckt. Eine ehemals umlaufende Inschrift mit Eckmedaillons war in heute verlorene Metalleinlagen graviert. Lediglich die dafür vorgesehenen Vertiefungen und die Dübel sind noch vorhanden. Im Innenfeld die Vertiefung mit den Dübeln für ein gleichermaßen ausgeführtes, verlorenes Vollwappen. Die Umrisse der Helmzier zeigen, dass es sich um das Wappen der Familie Rubenow gehandelt hat. In der Vertiefung für den metallenen Wappenschild wurde später der Wappenschild der Familie Bünsow ausgehauen, gegenüber dem ursprünglichen Wappen jedoch auf dem Kopf stehend. Darüber am ursprünglich unteren, nun aber oberen Rand des Innenfeldes Inschrift A für Christoph Bünsow. Unter dieser Inschrift B für Christoph Tetzloff. In der Mitte der Platte, im Verhältnis zu den beiden anderen Inschriften auf dem Kopf stehend, Nummerierung C. Inschrift A erhaben in vertiefter Zeile, B und C eingehauen.

Maße: H. 294 cm, Br. 170 cm (oben), 180 cm (unten). Bu. 7 cm (A), 7,5 cm (B).

Schriftart(en): Mischschrift aus gotischer Minuskel und Fraktur (A), Kapitalis (B).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A

    Christoffer bunsow vnde / Sinen erven ˑ 1577 ˑ

  2. B

    M(AGISTER) CHRISTOPH TETZLOF PRED(IGER) D(IESER) KIRCH(EN) / UND FR(AU) GEB(ORENE) WESTPHAL UND KIND(ER) ERBLICH / ANNO 1727

  3. C

    13

Wappen:
Bünsow II

Kommentar

Pyl nahm an, dass die Platte ursprünglich dem Bürgermeister Hinrich Rubenow d. Ä. († 1419) gewidmet war.2) 1577 kam sie an Christoph Bünsow (A), Sohn des Bürgermeisters Kaspar Bünsow († 1555) und der Liboria Glineke, der 1567 Greifswalder Bürger wurde und mit Anna Fink, Tochter von Johannes Fink, Ratsherr von Anklam (Ldkr. Vorpommern-Greifswald), verheiratet war.3) Christoph Bünsow besaß noch eine weitere Grabstelle in der Marienkirche (Kat.-Nr. 19). 1727 ging die Platte an den Pastor der Marienkirche Christoph Tetzloff († 1744), verheiratet mit Margarete Westphal, über (B).4) Vermutlich davor war sie im Besitz der Marienkirche (C).

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Marien, Nr. 209. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Marien, Nr. 76.
  2. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 554.
  3. Pyl, Genealogien 5, S. 388f. (Nr. 446).
  4. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 443.

Nachweise

  1. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 443 (B), 576 (A), 597 (B).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 249 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0024904.