Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 158 St. Marien 15.Jh.

Beschreibung

Kelch. Silber, vergoldet. Im Jahr 2000 repariert. Fuß sechspassförmig, Zarge mit durchbrochenen Vierpassornamenten. Aufgenietete Kreuzigungsgruppe. Auf der Unterseite des Fußes ein graviertes Ornament ähnlich einem stilisierten griechischen Kreuz, vielleicht ein Meisterzeichen (M2). Am Übergang zwischen Fuß und Schaft sechs kleine silberne Perlen. Der sechskantige Schaft zeigt gravierte Maßwerkfenster, die nach oben und unten durch ein Perlband abgeschlossen werden. Nodus mit gravierter Maßwerkornamentik, auf den Rotuli die in Gold vor blauem Emailhintergrund ausgeführte Inschrift, dazwischen Blüten. Die schlichte, trichterförmige Kuppa sitzt schief. Der Kelch wurde früher „als Krankenkelch des Diakons benutzt“.1)

Maße: H. 18–18,5 cm, Dm. 11 cm (Kuppa), 14 cm (Fuß). Bu. 0,3 cm.

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

Jürgen Herold [1/7]

  1. IHESVS

Kommentar

Die Kelchform legt eine Entstehung im 15. Jahrhundert nahe. Die für die Inschrift verwendete gotische Majuskel könnte auch auf die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts hindeuten.

Anmerkungen

  1. Haselberg, Kreis Greifswald, S. 108. – Auf der Unterseite des Fußes ist die schwach eingeritzte, sicher moderne Inschrift Diakonus zu sehen.

Nachweise

  1. Haselberg, Kreis Greifswald, S. 108.
  2. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 524.
  3. Oltmanns, Abendmahlsgerät, S. 76 (Nr. 116).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 158 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0015801.