Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 135 St. Nikolai M.14.–M.15.Jh., 1608

Beschreibung

Grabplatte für Daniel Völschow (B, C). Kalkstein. Hochrechteckige Platte im dritten Joch des südlichen Seitenschiffs.1) Die obere linke Ecke fehlt, die untere Schmalseite weist eine unregelmäßige Bruchkante auf. Die von Pyl (1880) noch wiedergegebenen Reste einer ursprünglich umlaufenden Inschrift (A) an der rechten Langseite sind heute nicht mehr lesbar. Im oberen Drittel des Innenfeldes Inschrift B für Daniel Völschow, darunter eine zugehörige Hausmarke (H45), die von den Initialen C begleitet wird. Links über B Nummerierung D. Inschrift A erhaben in vertiefter Zeile, die übrigen eingehauen.

Inschrift A nach Pyl.

Maße: H. 161 cm, Br. 116 cm. Bu. 7 cm (A), 6 cm (B), 6,5 cm (C).

Schriftart(en): Gotische Minuskel (A), Kapitalis (B, C).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A†

    [ - - - ] feria iii [ - - - ] orate deum pro anima eius

  2. B

    DANIEL VOLSKOW VND / SINEN ERVEN ANNO ˑ 1608

  3. C

    D Va)

  4. D

    90

Übersetzung:

(...) Dienstag (...). Betet zu Gott für seine Seele. (A)

Kommentar

Die zeitliche Einordnung von Inschrift A erfolgt nach der Schriftart. Wessen Grab die Platte ursprünglich bedeckte, ist durch den (inzwischen) vollständigen Verlust dieser Inschrift nicht mehr nachvollziehbar. 1608 kam sie an Daniel Völschow (B, C), Sohn des Ratsherrn Martin Völschow († 1590) und der Regina Engelbrecht. Daniel Völschow erwarb 1601 das Bürgerrecht und heiratete im selben Jahr Margarete Bünsow, Tochter des Ratsherrn Joachim Bünsow († 1612).2) Zwischenzeitlich oder später gehörte die Platte der Nikolaikirche (D).

Textkritischer Apparat

  1. D V] Für ‚Daniel Völschow‘.

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 268. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Nikolai, Nr. 210.
  2. Gesterding, Zweite Fortsetzung, S. 22 (Nr. 127); Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 432; Pyl, Genealogien 5, S. 363f. (Nr. 405); Lange, Vitae Pomeranorum, S. 353; Voeltzkow/Adam, Völschow, S. 42. Zu Joachim Bünsow siehe Kat.-Nr. 188.

Nachweise

  1. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 413 (A), 432 (B, C).
  2. Voeltzkow/Adam, Völschow, S. 42 (B, C).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 135 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0013508.