Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 132 St. Nikolai M.14.–M.15.Jh., 1678

Beschreibung

Grabplatte für Hartwig N. N. (A) und Karsten Rose (B). Kalkstein. Hochrechteckige Platte im vierten Joch des nördlichen Seitenschiffs.1) Unterhalb der Mitte ist der Stein gebrochen. Im Zentrum die kreisförmige, zwischen zwei Linien laufende Inschrift A für Hartwig. Die linke Kreishälfte ist fast vollständig abgetreten, die rechte erheblich beschädigt. Nach Pyl war im Kreisinneren das Brustbild eines Geistlichen mit Kelch und Hostie zu sehen.2) Im oberen Drittel Inschrift B für Karsten Rose. Inschrift A erhaben in vertiefter Zeile, B ist eingehauen.

Inschrift A nach Pyl.

Maße: H. 158 cm, Br. 85 cm. Bu. 6,5 cm (A), 4 cm (B).

Schriftart(en): Gotische Minuskel (A), Kapitalis mit Versal (B).

Jürgen Herold [1/2]

  1. A†

    Jste lapis pertinet hartwico [ - - - ]

  2. B

    DIESE BEGREBNVS NEBENS / DEM NEHIST ANGELEGENE / PLATZE VNTER DEM STVLE / EIN LEICH BREIT GEHORT / CARSTEN ROSEN VND / SEINEN ERBEN ANNO / 1678a)

Übersetzung:

Dieser Stein gehört Hartwig (...). (A)

Kommentar

Inschrift A kann aufgrund der Kreisform und der älteren Form der gotischen Minuskel, soweit diese noch zu bestimmen ist, nicht enger als in die Zeit von der Mitte des 14. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts datiert werden.

Der ursprüngliche Besitzer der Grabplatte war ein Geistlicher namens Hartwig (A), auf dessen Familienzugehörigkeit es keine Hinweise gibt. 1678 gelangte die Platte an Karsten Rose (B).

Textkritischer Apparat

  1. Bei Pyl nur ‚Carsten Rosen u. s. E. Ao. 1678‘.

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Nikolai, Nr. 36. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Nikolai, Nr. 143.
  2. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 413.

Nachweise

  1. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 413 (A), 451 (B).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 132 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0013207.