Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 96 Ldkr. Vorpommern-Greifswald, Neuenkirchen, Dorfkirche 1402

Beschreibung

Fragment einer Grabplatte für Peter Warschow. Kalkstein. Unteres Teilstück einer ehemals hochrechteckigen Platte. Da die Inschrift von Biederstedt 1818 weitgehend vollständig wiedergegeben wurde, muss der heute fehlende Teil damals noch vorhanden gewesen sein.1) Die Platte stammt vermutlich aus der Eldenaer Klosterkirche und lag mit zwei weiteren 1917 noch auf dem Neuenkirchener Kirchhof. Alle drei wurden später in der Turmhalle aufgestellt.2) Die Inschrift außen umlaufend, erhaben in vertiefter Zeile. In den Ecken Medaillons mit den Symbolen der Evangelisten. Auf dem heute verlorenen Fragment befand sich ein Wappen.3)

Inschrift ergänzt nach Biederstedt.

Maße: H. 55–86 cm, Br. 105 cm. Bu. 8 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Jürgen Herold [1/1]

  1. [A(nno) d(omin)i M ccccii - - - mensis ianuarii] o(biit) ˑ petrus wa/rscoẉ ˑ cui(us) / anim[a requiescat in pace]

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1402 (...) des Monats Januar starb Peter Warschow. Seine Seele ruhe in Frieden.

Kommentar

Peter Warschow war ein Sohn von Albert Warschow († 1379), der in Greifswald umfangreichen Grundbesitz erworben hatte. Peter hatte vier Brüder, mit denen er sich 1388 über den väterlichen Nachlass verständigte. Drei seiner Brüder – Hermann, Johannes und Dietrich – wurden in der Greifswalder Marienkirche bestattet (Kat.-Nr. 64, dort mehr zu den Personen). Der vierte, Gerhard († 1413), fand wie wahrscheinlich auch Peter selbst in der Eldenaer Klosterkirche seine letzte Ruhe (Kat.-Nr. 104).

Anmerkungen

  1. Biederstedt, Beyträge 2, S. 88. Die Grabplatte wird erwähnt bei Haselberg, Kreis Greifswald, S. 159.
  2. Siehe Kat.-Nr. 59, 60.
  3. „Im Schilde des Wappens sieht man Embleme des Ackerbaues“ (Biederstedt, Beyträge 2, S. 88).

Nachweise

  1. Biederstedt, Beyträge, 2, S. 88.
  2. Pyl, 40. Jahresbericht, S. 42.
  3. Pyl, Eldena, S. 146, 194.

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 96 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0009605.