Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 80† St. Jacobi 2.H.14.Jh.

Beschreibung

Drei Fragmente einer Grabplatte, von denen nach Pyl (1885) eines im ersten Joch des nördlichen Seitenschiffs, das andere vor dem Portal des südöstlichen Seitenschiffs lag.1) Haselberg lokalisiert das Fragment mit Inschrift B „bei der westlichen Thurmthür“. Inschrift A zwischen Eckrosetten umlaufend, über die Anbringung von B und C werden keine Angaben gemacht. Alle Inschriften waren eingehauen.

Inschriften nach Pyl.

Maße: H. 72 cm, Br. 84 cm (Pyl).

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. A

    Anno d(omi)ni m ccc xxxii feria [ - - - ]tera) eius

  2. B

    [ - - - ] die omnium sanctorum [ - - - ]

  3. C

    Anno d(omi)ni m ccc xxxii feria [ - - - ] eius

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1332 am (...) Wochentag (...). (A) (...) am Tag Allerheiligen (...). (B) Im Jahr des Herrn 1332 am (...) Wochentag (...). (C)

Kommentar

Die in den Inschriften A und C durch Pyl überlieferte Jahreszahl 1332 kann nicht die Entstehungszeit der Grabplatte repräsentieren, da die gotische Minuskel, in der die Inschriften nach Pyls Angaben ausgeführt waren, in Greifswald erst nach der Mitte des 14. Jahrhunderts in Gebrauch kam. Es muss sich daher um einen Lesefehler Pyls bei den Jahreszahlen oder um später angebrachte, rückdatierte Inschriften handeln, deren Entstehung in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wahrscheinlich ist.

Textkritischer Apparat

  1. [ - - - ]ter] Vielleicht zu ergänzen zu frater, mater oder pater.

Anmerkungen

  1. Siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Jacobi, Nr. 44, 45.

Nachweise

  1. Haselberg, Kreis Greifswald, S. 90 (A), 91 (B).
  2. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 639.

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 80† (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0008008.