Inschriftenkatalog: Greifswald

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 77: Greifswald (2009)

Nr. 57 St. Marien 1376, 1656

Beschreibung

Grabplatte für Margareta von Wampen (A) und Andreas Odebrecht (B). Kalkstein. Nach Pyl (1885) lag die Platte früher im südöstlichen Quergang der Jacobikirche. Seit 1979 befindet sie sich im zweiten Joch des nördlichen Seitenschiffs der Marienkirche zwischen dem zweiten Pfeiler und der dritten Wandvorlage.1) Die umlaufende, erhaben in vertiefter Zeile gearbeitete Inschrift A mit Eckrosetten für Margareta von Wampen ist stark abgetreten und nicht mehr lesbar. Inschrift B für Andreas Odebrecht wurde im oberen Drittel des Innenfeldes eingehauen.

Inschrift A nach Pyl – Inschrift B ergänzt nach Pyl.

Maße: H. 195 cm, Br. 100 cm. Bu. 9 cm (A), 5 cm (B).

Schriftart(en): Gotische Minuskel (A), Kapitalis mit Versal (B).

Jürgen Herold [1/1]

  1. A†

    Anno d(omi)ni m ccc / lxxvi feria quinta infra octavama) assumpcionis / marie obiit d(omi)nab) / margareta vxor nicolai de wampen

  2. B

    DIESER STEIN VND / BEGREBNIS GEHORET / ANDREAS ODEBRECHT / VND SEINEN ERBEN / ANNO 16[56]

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1376 am Donnerstag während der Oktav von Mariä Himmelfahrt (21. August) starb Frau Margareta, Ehefrau des Nikolaus von Wampen. (A)

Kommentar

Der Gewandschneider Nikolaus von Wampen ließ die Grabplatte für seine 1376 verstorbene Ehefrau Margareta anfertigen. Nikolaus selbst, der nach Margaretas Tod erneut heiratete und zwischen 1389 und 1392 starb, wurde unter einer anderen Grabplatte, die sich heute noch in der Jacobikirche befindet, beigesetzt (Kat.-Nr. 70, mit weiteren Angaben zur Person). 1656 kam die Platte an Andreas Odebrecht († 1695), der 1686 eine weitere Grabplatte in der Jacobikirche erwarb (Kat.-Nr. 10, mit weiteren Angaben zur Person).

Textkritischer Apparat

  1. octavam] Kirchner; octavas Pyl.
  2. marie obiit d(omi)na] Von Kirchner in eckigen Klammern ergänzt.

Anmerkungen

  1. Siehe Grundriss St. Marien, Nr. 114. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Jacobi, Nr. 21.

Nachweise

  1. Kirchner, Letzenitzen, S. 140 (A).
  2. Haselberg, Kreis Greifswald, S. 91 (A).
  3. Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 652 (A), 657 (B).

Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 57 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0005709.