Inschriftenkatalog: Greifswald
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 77: Greifswald (2009)
Nr. 43 St. Marien 1358, 1610, 1712
Beschreibung
Grabplatte für Kaspar (Jasper) Bünsow (B) und Valentin Thurow (C). Kalkstein. Hochrechteckige Platte im zweiten Joch des nördlichen Seitenschiffs.1) Die umlaufende Inschrift A ist nur noch an der oberen Schmalseite sowie am Beginn der rechten Langseite lesbar. Die Eckmedaillons mit den Evangelistensymbolen sind stark abgetreten. Im oberen Drittel des Innenfeldes Inschrift B für Kaspar Bünsow, unmittelbar darunter ein zugehöriges Wappen. Im unteren Drittel des Innenfeldes Inschrift C für Valentin Thurow. Darüber im Zentrum der Platte untereinander die Nummerierungen E und D. Inschrift A erhaben in vertiefter Zeile, B erhaben in vertieftem Feld, die übrigen eingehauen.
Maße: H. 211 cm, Br. 124 cm. Bu. 7 cm (A), 8 cm (B), 5,5 cm (C).
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal (A), Fraktur mit Elementen der gotischen Minuskel (B), Kapitalis mit Versalien (C).
- A
[a]nno ˑ d(omi)ni ˑ M ˑ ccc lviii i[n] / die ˑ petri ˑ (et) ˑ pauli o(biit) [ - - - ] / [ - - - ] / [ - - - ]
- B
Jasper Bvnsow vnde sine(n) erven / anno 1610
- C
DIESER STEIN VND BEGREBNIS . / GEHÖRET VALENTIN TVRAVW . / VND SEINEN ERBEN A(NN)O 1712 .
- D
1ˑ26
- E
13
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1358 am Tag (der Heiligen) Peter und Paul (29. Juni) starb (...). (A)
Bünsow II |
Anmerkungen
- Siehe Grundriss St. Marien, Nr. 111. Zur früheren Lage siehe Pyl, Greifswalder Kirchen, nach S. 248, Grundriss St. Marien, Nr. 176.
- Zu den Personen siehe die Grabplatte in der Marienkirche Kat.-Nr. 81, für die ebenfalls beide als Besitzer infrage kommen, ebenso für Kat.-Nr. 361. Kaspar, Sohn des Johannes Bünsow, besaß außerdem die Grabplatte Kat.-Nr. 75.
Nachweise
- Pyl, Greifswalder Kirchen, S. 559 (A), 575 (B), 600 (C).
Zitierhinweis:
DI 77, Greifswald, Nr. 43 (Jürgen Herold, Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di077g014k0004305.
Kommentar
Durch den Verlust des größten Teils von Inschrift A lässt sich nicht mehr feststellen, wem die Platte ursprünglich gewidmet wurde. 1610 kam sie in den Besitz von Kaspar Bünsow, bei dem es sich um den Sohn (1554–1627) von Johannes Bünsow oder um dessen Vetter, den Sohn (1565–1618) des Bürgermeisters Moritz Bünsow († 1587), handeln kann (B).2) Von Valentin Thurow wurde sie 1712 erworben (C), gehörte aber, wie die beiden Nummerierungen belegen, zwischenzeitlich der Marienkirche (D, E).