Inschriftenkatalog: Stadt Goslar

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 45: Stadt Goslar (1997)

Nr. 87 Königstr. 7a 1566

Beschreibung

Haus, Schwiecheldtsche Stiftskurie von St. Simon und Judas, in einer Seitenstraße der Königstraße. Das traufenständige Haus besteht aus neun Gefachen, einem steinernen Erdgeschoß und vorkragendem Obergeschoß. Die zweizeilige Inschrift ist auf dem Schwellbalken erhaben in vertieftem Feld angebracht; die Zeilen 1 und 2 befinden sich auf dem linken, der weitere Text auf dem rechten Teil des Balkens.

Maße: Bu. 9 cm.

Schriftart(en): Kapitalis mit Fraktur-Versalien.

Inschriftenkommission Göttingen [1/2]

  1. WO · GOT · ZVM · HAVS · NICHT · GIEBT · SEIN · GVNST ·SO · ERBEIT · IEDERMAN · VMB · SONST · WO · GOT · DIE · STADT · NICHT · SELBS · BEWAHT · SO · IST · VMB · SONST · DER WECHTER MACHT1) ·

    SOLI · DEO · GLORIA ·

    GOTS · SEGEN · MACHT · REICH · JEDER·MENNICHLEICH2) · BRANDT · VND · BARTOLDT · GEBRVDER · VON · SCHWEICHELDT · ANNO · D(OMI)NI : 1566 ·

Übersetzung:

Gott allein die Ehre.

Kommentar

Brandt von Schwiecheldt war seit 15713) mit Mette von Rössing verheiratet (vgl. Nr. 102) und starb 15874). Sein Bruder Bartoldt starb 1567 unverheiratet in Braunschweig5), die Grabplatte eines weiteren Bruders, Curdt (III.), befindet sich in der Kaiserpfalz (Nr. 103). Ihre Eltern waren Ludwig von Schwiecheldt und Lucie von Hodenberg6). Weitere Häuser dieser Familie befanden sich in der Schwiecheldtstr. 7/8 (Nr. 102) und in der Königstr. 1a (A1 um 1510), eine zweite Kurie schließlich am Hohen Weg 87). Die Inschriften des 1577 umgebauten Hauses Schwiecheldtstr. 7/8 weisen die gleichen Texte auf wie das hier beschriebene, ältere Haus der Familie; jedoch sind an diesem die Texte in längerer Form wiedergegeben.

Anmerkungen

  1. Wackernagel 3, Nr. 113 S. 85; nach Ps. 127,1.
  2. Nach Spr. 10,22.
  3. Vogell, S. 224.
  4. Ebd., Tab. I ‘Aelteste Stamm-Tafel’.
  5. Ebd., S. 221.
  6. Ebd.
  7. Vgl. Griep, Pfalzbezirk, S. 243.

Nachweise

  1. Steinacker, S. 87.
  2. Kdm. Stadt Goslar, S. 361.
  3. Andrae, S. 431.
  4. Bonhoff, Hausinschriften, S. 25.
  5. Cordes, S. 68.
  6. Griep, Bürgerhaus, S. 160.

Zitierhinweis:
DI 45, Stadt Goslar, Nr. 87 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di045g008k0008706.