Inschriftenkatalog: Stadt Goslar

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 45: Stadt Goslar (1997)

Nr. 33†? St. Jakobi 1480

Beschreibung

Glocke ‘Katharina’. Sie befindet sich nicht bei den drei Glocken in der Glockenstube des Westbaus. Außen am südlichen Turm sind zwei weitere aufgehängt, deren genaue Gestalt oder gar Inschriften von unten nicht zu erkennen sind. Bei einer von ihnen könnte es sich um die ‘Katharina’ handeln. Diese wird in der Literatur folgendermaßen beschrieben: Auf dem Mantel befinden sich Medaillons mit Darstellungen der Heiligen Katharina, Barbara, Jakobus mai. und der Madonna mit dem Kind. Die erhabene Inschrift verläuft auf dem Glockenhals zwischen zwei Schnüren. Darunter ist ein Fries aus sich überschneidenden Spitzbögen zu sehen. Als Worttrenner wurden Kreuze und ein Punkt auf der Grundlinie verwendet.

Inschrift nach Mithoff.

Maße: Du. 128 cm1).

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

  1. · Mille quadringentis octies decem fita) iunctisb) novembre facta . (christi)c) · laude · speciosa Katherina· sancte Jacobe ora pro nob(is) ·

Übersetzung:

Tausend macht es, unter Zufügung von vierhundert (und) achtmal zehn. Im November geschaffen, herrlich im Lob Christi, Katharina. Heiliger Jakobus, bitte für uns.

Versmaß: Hexameter, einsilbig leoninisch gereimt (Z. 1; Z. 2 prosodisch fehlerhaft).

Textkritischer Apparat

  1. fit] Vergleichbare Beispiele aus Hildesheim, z. B. die Grabschrift des Dekans Gerhard aus Heilig Kreuz (1343) legen nahe, daß statt fit das Wort quoque zu konjizieren ist.
  2. fit iunctis] sct. cunctis (Allerheiligen) Griep.
  3. (christi)] xpe Kdm. Stadt Goslar, Griep.

Anmerkungen

  1. Maße nach Griep, Kunstwerke 1 C, S. 39 Nr. 15.

Nachweise

  1. Mithoff, Kunstdenkmale, S. 57.
  2. Kdm. Stadt Goslar, S. 151 mit Abb. 143, 144.
  3. Griep, Kunstwerke 1 C, S. 39 Nr. 15.

Zitierhinweis:
DI 45, Stadt Goslar, Nr. 33†? (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di045g008k0003308.