Inschriftenkatalog: Stadt Goslar

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 45: Stadt Goslar (1997)

A1, Nr. 32 Klauskapelle (Bergstr. 41) 1537–1539

Beschreibung

Holzdecke mit Schablonenmalerei. Neben vegetabilem und geometrischem Banddekor auf den Deckenbohlen finden sich auf den Füllbohlen Wappen- und Ornamentscheiben, darunter fünf Christusmonogramme und Darstellungen von vier verschiedenen Wappen1). Die Malereien wurden 1927 restauriert und ergänzt; die einzelnen Füllbohlen befinden sich möglicherweise nicht mehr an ihrer ursprünglichen Position2).

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

  1. yh(esu)s

Wappen:
Goslar3)
Tunssel4)
?5)
Hzm. Sachsen6)

Kommentar

Der Goslarer Rat stellte 1537 den Bergleuten die Klauskapelle anstatt der 1527 zerstörten Kapelle St. Johannis im Bergdorf zur Verfügung7). Hzg. Georg von Sachsen, dessen Wappen an der Decke angebracht ist, war von Ende 1530 bis zu seinem Tod 1539 von Kaiser Karl V. beauftragter Zwangsverwalter des Rammelsbergs8). Die Ausmalung der Decke wird also zwischen 1537 und 1539 erfolgt sein.

Anmerkungen

  1. Vgl. dazu Raumkunst in Niedersachsen, Katalog, Nr. 41 S. 229.
  2. So Griep, Kunstwerke 1 G, S. 16.
  3. Wappen Goslar (Adler).
  4. Wappen Tunssel (Eiche mit Blatt und Eichel; Bonhoff/Griep, Nr. 1758).
  5. Wappen Grimme ? (wilder Mann mit Bogen; ebd., Nr. 584 [Grimme], 1570 [Schütte]).
  6. Wappen Herzogtum Sachsen (Schild neunmal geteilt, von Rautenkranz schräglinks überlegt, hier von Krone überhöht; Siebmacher/Hefner 1.1, Teil 3, Tf. 23 Abb. 6).
  7. Vgl. Kdm. Stadt Goslar, S. 189f; Hölscher, Reformation, S. 112.
  8. Vgl. Meier, Streit, S. 43, 93f, dazu Urkunde Nr. 5 S. 143–146.

Zitierhinweis:
DI 45, Stadt Goslar, A1, Nr. 32 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di045g008a1003203.