Inschriftenkatalog: Stadt Goslar

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 45: Stadt Goslar (1997)

Nr. 147 Reiseckenweg 4 1614

Beschreibung

Erker. Das um 1600 erbaute, turmartige, aus vier Gefachen und zwei Geschossen mit vorkragendem Obergeschoß bestehende Haus des Goslarer Henkers und Abdeckers wurde 1956 zum großen Teil abgerissen und unter Erhaltung des drei Gefache breiten alten Erkers am Südgiebel neu erbaut. Dieser Erker war möglicherweise ursprünglich Bestandteil eines Hauses in der Hokenstraße und zu Beginn des Jahrhunderts am Haus Breite Str. 8 verbaut1). Die Inschriften befinden sich auf dem Schwellbalken (A), auf den vier Ständerfüßen (B) und auf der mittleren Brüstungsbohle unter den Wappen mit Engeln als Schildhalter2). In Inschrift A ist u mit einem u-Bogen versehen.

Maße: Bu. ca. 12 cm (A), Ziffernhöhe ca. 20 cm (B), Bu. ca. 3 cm (Wappenbeischriften).

Schriftart(en): Fraktur (A), Kapitalis (Wappenbeischriften).

Inschriftenkommission Göttingen [1/1]

  1. A

    Ach Gott du kanst wenden Das seuffzen der Ehlenden.Ich hoff auff Gott. vnd hab gedultChristus du bist mein vnschult

  2. B

    1 6 1 4

  3. Wappen mit Beischriften:

    AGNESS MECHTZVSEN3) ·G·W·H·V·R·W·A·M·L·Z·E·G·4) 

Kommentar

Die Bedeutung der Initialen ist nicht bekannt. Agnes Mechtshusen gewährte der Stadt 1599 ein Darlehen von 400 Reichstalern5).

Anmerkungen

  1. Kdm. Stadt Goslar, S. 396.
  2. Auf nicht erhaltenen Knaggen eines Anbaus außerdem nach Griep die Inschrift A.O. 1.6.7.7.
  3. Wappen Mechtshusen (gespalten, links drei Balken, rechts halber Adler; Bonhoff/Griep, Nr. 1098).
  4. Wappen ? (geteilt, oben zwei Pfähle, unten Rose; ebd., Nr. 1099; vgl. Nr. 490 [Wappen Fre(i)demann]).
  5. StA Goslar, Urkunde Stadt Goslar Nr. 1338b (1599 Juni 24).

Nachweise

  1. Kdm. Stadt Goslar, S. 396.
  2. Bonhoff, Hausinschriften, S. 13.
  3. Griep, Bürgerhaus, S. 167f.

Zitierhinweis:
DI 45, Stadt Goslar, Nr. 147 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di045g008k0014707.