Inschriftenkatalog: Stadt Goslar

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 45: Stadt Goslar (1997)

Nr. 137 Kaiserpfalz 1607

Beschreibung

Grabplatte des Curdt (V.) von Schwiecheldt, Sandstein, wahrscheinlich aus der Stiftskirche St. Simon und Judas1). In einer Rundbogennische ist der Verstorbene in Rüstung dargestellt. Das Bildfeld ist oben und an den Seiten von 16 Wappen umgeben. Inschrift A befindet sich in einer annähernd quadratischen Kartusche über dem Kopf, die fünfzeilige Inschrift B unterhalb der Figur am unteren Rand des Steins. Sie sind erhaben in vertieften Zeilen ausgeführt. Vor allem die letzte Zeile von B ist teilweise abgeschlagen, ebenso ein Stück der linken Seite des Steins.

Maße: H. 251 cm, Br. 114 cm, Bu. ca. 3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [1/1]

  1. A

    CHRISTI / BLVDTMEIN / HOHESTES / GVETT

  2. B

    ANNO 1607 DEN 6 MARTY IST DER EDLER GESTR[ENG / ER]NTVESTER CVRDT VON SCHWEICHOLDT IO[BS]T[..]a) / [S]ON IN GOTT SELIG ENDTSCHL AFFEN DESSEN SEEL GOTT / [GN]EDIGK SEIN VNDT IHM EI[NE FR]ELIGE VFFERST[E]HVNG / VERLEIEN ALLER GNED[IGST GER]VHEN WO[LLE]

Wappen:
Rutenberg2)Schwiecheldt3)Hardenberg4)Berner5)
Veltheim6)Saldern ?7)
?8)Rössing ?9)
Rutenberg10)?11)
Münchhausen12)?13)
?14)?15)
?16)Münchhausen12)

Kommentar

Curdt (V.), geboren 1566, war ein Sohn des Jobst von Schwiecheldt (vgl. Nr. 93) und der Margarete von Hardenberg (vgl. Nr. 128). Auch die Grabdenkmäler seiner Geschwister, der bereits als Kleinkind verstorbenen Schwester Elisabeth (vgl. Nr. 95) und seines Bruders Hans (vgl. Nr. 142), sind erhalten17). Seit 1595 war Curdt (V.) Hofmeister der Herzoginwitwe Dorothee von Braunschweig-Lüneburg, ab 1600 in Diensten zweier Äbtissinnen von Quedlinburg. Krank kehrte er nach Goslar zurück und verstarb dort unverheiratet18).

Textkritischer Apparat

  1. Ergänzungen hier und im folgenden nach Mithoff.

Anmerkungen

  1. Vgl. Nr. 93, Anm. 1.
  2. Wappen Rutenberg (acht Rauten 5:3; Bonhoff/Griep, Nr. 1331, 1335).
  3. Wappen Schwiecheldt (drei gezungte Löwenköpfe 2:1; Siebmacher/Hefner 2.2, Tf. 7; Bonhoff/Griep, Nr. 1589).
  4. Wappen Hardenberg (Keilerkopf; Siebmacher/Hefner 2.9, Tf. 9; Bonhoff/Griep, Nr. 647).
  5. Wappen Berner (gekreuzte Haken; ebd., Nr. 132).
  6. Wappen Veltheim (drei Leisten; Siebmacher/Hefner 2.2, Tf. 9; Bonhoff/Griep, Nr. 1790).
  7. Wappen Saldern ? (Rose; vgl. Siebmacher/Hefner 3.1, Tf. 27; Bonhoff/Griep, Nr. 1468).
  8. Wappen ? (Lilie).
  9. Wappen Rössing ? (nach rechts steigender, gezungter, bewehrter und gekrönter Löwe; Siebmacher/Hefner 2.9, Tf. 16; Bonhoff/Griep, Nr. 1421, 2130, 2133).
  10. Nur teilweise erhalten; wie Anm. 2.
  11. Wappen ? (quadriert, Feld 1 und 4 Lilie, Feld 2 und 3 Brustbild eines Mannes mit Mütze).
  12. Wappen Münchhausen (Mönch; Siebmacher/Hefner 2.2, Tf. 6; Bonhoff/Griep, Nr. 1179).
  13. Wappen ? (zwei springende Hirsche untereinander).
  14. Wappen ? (schräggebogener Stamm, viermal geastet; vgl. Siebmacher/Hefner 2.9, Tf. 13: Wappen Lenthe, schräggebogener Stamm, fünfmal geastet; auch DI 42 [Einbeck], Nr. 67, 85: Wappen Uslar, Inhalt wie Wappen Lenthe).
  15. Wappen ? (doppeltes Geweih).
  16. Wappen ? (Topf mit Henkel; vgl. Bonhoff/Griep, Nr. 784, dort als Wappen Hoym angegeben. Dieses Wappen ist bei Siebmacher nicht belegt; vgl. Siebmacher/Hefner 3.1, Tf. 14: Wappen Hoym sechs Balken; Siebmacher/Hefner 3.2, Tf. 227: Wappen Hoym fünf Balken).
  17. Vogell, Tab. II ‘Neuere Stamm-Tafel’.
  18. Ebd., S. 252f.

Nachweise

  1. Mithoff, Kunstdenkmale, S. 47.

Zitierhinweis:
DI 45, Stadt Goslar, Nr. 137 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di045g008k0013701.