Inschriftenkatalog: Stadt Goslar

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 45: Stadt Goslar (1997)

Nr. 128 Kaiserpfalz 1602

Beschreibung

Grabplatte der Margarete von Schwiecheldt, geborene von Hardenberg, Sandstein, wohl aus der Stiftskirche St. Simon und Judas1). Bis 1995 war sie in der Vorhalle der Kirche aufgestellt. Dargestellt ist eine Frauenfigur in einer mit Beschlagwerk dekorierten Rundbogennische, links und rechts der Figur je vier Wappen. Der untere Rand der Platte ist teilweise abgeschlagen; auch durch Verwitterung ist Textverlust eingetreten. Inschrift A ist umlaufend und erhaben in vertiefter Zeile angebracht, Inschrift B in einer Kartusche sechszeilig unterhalb der Figur, wobei die Bibelstellenangabe in kleineren Buchstaben über der ersten Zeile eingemeißelt wurde und das Bibelzitat erhaben in vertieften Zeilen ausgeführt ist.

Maße: H. 223 cm, Br. 118 cm, Bu. 4,5 cm (A), 2,5 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis.

Inschriftenkommission Göttingen [1/2]

  1. A

    ANNO 1602a) AM 5 SEPTEMBRIS IST DIE / EDLE VND VIEL DVGENTREICHE FRAWE MARGARITA GEBORNE VON / HA[RD]EN[BER]G[E ..... VON]b) S[C]HW[E..HO]LDE / S[ELIGE]RN NACHGELASSENE WITWE IN GOT SELICH ENTSCHLAFEN

  2. B

    ESAIAI 1 / WEN EVRE SVNDE GLEICH [BL]VTROTb) / IST SOL SIE DOCH [S]C[H]NEWEIS / WE[R]DEN VNT [WENN] SIE GLEI[C]H IST / WIE ROSIN[FARBE] SO[L] S[IE DOCH / WIE [WOLLE WERD]EN2)

Wappen:
Schwiecheldt3)Hardenberg4)
Rutenberg5)Berner6)
Veltheim7)Saldern ?8)
Münchhausen9)Rössing ?10)

Kommentar

Margarete von Hardenberg war verheiratet mit Jobst von Schwiecheldt (Nr. 93) und Mutter von Elisabeth, Curdt (V.) und Hans (vgl. Nr. 95, 137, 142). Drei weitere Kinder sind nicht in Goslar begraben. Margaretes Vater war Jasper von Hardenberg11).

Textkritischer Apparat

  1. 1602] 1607 Mithoff.
  2. Ergänzung hier und im folgenden nach Mithoff.

Anmerkungen

  1. Vgl. Nr. 93, Anm. 1.
  2. Jes. 1,18.
  3. Wappen Schwiecheldt (drei gezungte Löwenköpfe 2:1; Siebmacher/Hefner 2.2, Tf. 7; Bonhoff/Griep, Nr. 1589).
  4. Wappen Hardenberg (Keilerkopf; Siebmacher/Hefner 2.2, Tf. 9; Bonhoff/Griep, Nr. 647).
  5. Wappen Rutenberg (acht Rauten 5:3; ebd., Nr. 1331, 1335).
  6. Wappen Berner (gekreuzte Haken; ebd., Nr. 132).
  7. Wappen Veltheim (drei Leisten; Siebmacher/Hefner 2.2, Tf. 9; Bonhoff/Griep, Nr. 1790).
  8. Wappen Saldern ? (Rose; Siebmacher/Hefner 3.1, Tf. 27; Bonhoff/Griep, Nr. 1468).
  9. Wappen Münchhausen (Mönch; Siebmacher/Hefner 2.2, Tf. 6; Bonhoff/Griep, Nr. 1179).
  10. Wappen Rössing ? (nach rechts steigender, gezungter, bewehrter und gekrönter Löwe; Siebmacher/Hefner 2.9, Tf. 16; Bonhoff/Griep, Nr. 1421).
  11. Vogell, S. 251.

Nachweise

  1. Mithoff, Kunstdenkmale, S. 47.
  2. Kdm. Stadt Goslar, S. 62.

Zitierhinweis:
DI 45, Stadt Goslar, Nr. 128 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di045g008k0012802.