Inschriftenkatalog: Stadt Goslar

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 45: Stadt Goslar (1997)

Nr. 125 Zum Großen Heiligen Kreuz um 1600

Beschreibung

Wandmalereireste in der Diele des Hospitals, an der Westwand zwischen zwei Fensterlaibungen in Höhe des ersten Obergeschosses. Unter der dreizeiligen Inschrift ist die Darstellung einer rankenden Pflanze mit Blüten erhalten1). Die in dunklen Buchstaben auf hellem Putz aufgetragenen Malereireste wurden im Rahmen der zwischen 1983 und 1993 vorgenommenen Restaurierung des Hospitals aufgedeckt, die Buchstaben dabei überfaßt.

Maße: Bu. ca. 7 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

Inschriftenkommission Göttingen [1/1]

  1. Vert[. . .] / ihn [. . .] Amenn / [. . . H]ans Wisen

Kommentar

Das Haus des Hans Wise in der Stofenstrate wird 1570 erwähnt2). Eine Person dieses Namens erwarb jedoch erst 1608 das Bürgerrecht3). Bei beiden könnte es sich um die in der Inschrift genannte Person handeln. Die Einordnung der Inschrift in die im Rahmen der Restaurierungsmaßnahmen festgestellten Fassungsschichten der Hospitalwände bleibt unklar4).

Anmerkungen

  1. Ein weiteres, stilistisch vergleichbares Malereifragment über der heutigen Eingangstür deutet darauf hin, daß die Dielenwände großflächig ausgeschmückt waren.
  2. StA Goslar, Schoß-Register 1570 (Abschrift), Nachlaß Bonhoff Nr. 6, S. 5. Vgl. auch ebd., Urkunde Stadt Goslar Nr. 1262e (1577 März 27), wo die Lage desselben Hauses genauer mit am Franckenbergeschen Stofen angegeben wird. Diese nach der Badestube bei der Frankenberger Kirche benannte Straße lag am Ende der Neuen Straße zur Bergstraße hin (vgl. Frölich, Straßennamen, S. 72, 133).
  3. Goslarer Bürgerbuch 1, 1608/36.
  4. Vgl. Manfred Lausmann, Die Raumausmalung des ehemaligen Spitals zum Großen Heiligen Kreuz in Goslar, in: Restaurierung von Kulturdenkmalen, S. 209–212. Das Inschriftfragment wird nicht erwähnt.

Zitierhinweis:
DI 45, Stadt Goslar, Nr. 125 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di045g008k0012501.