Inschriftenkatalog: Stadt Goslar

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 45: Stadt Goslar (1997)

Nr. 124 St. Peter und Paul zum Frankenberge um 1600

Beschreibung

Lesekanzel, Holz, bemalt, am östlichen Ende des Mittelschiffs aufgestellt. Die Bemalung wurde 1926 aufgefrischt und 1993/94 erneuert1). An den Ecken der sechsseitigen Kanzel befinden sich Pfeilerhermen, dazwischen fünf oben halbkreisförmig geschlossene Nischen, in denen Halbreliefs Christi und der vier Evangelisten mit ihren Attributen zu sehen sind. Unterhalb der Nischen sind in goldener Farbe Namenbeischriften (A) aufgemalt. Unterhalb des Gebälks, das die Kanzel nach oben abschließt, ist Inschrift B ebenfalls in goldener Farbe umlaufend aufgetragen. Die sechste Seite der Kanzel ist offen.

Maße: H. 130 cm, Bu. 5 cm (A), 3,5 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis.

Julia Zech [1/3]

  1. A

    ST · MATTHAEVS // · ST · MARCVS · // · SALVATOR · // · ST · LVCAS · // · ST · JOHANNES ·

  2. B

    CLAMA · NECESSESTa) · QVASI · TVBA · EXALTA · VOCEM · TVAM · ET · ANVNCIA · POPVLO · MEO · SCELERA · EORVM · ET · DOMVI · JACOB · PECCATA · EORVM2) ·

Übersetzung:

Der Erlöser. (A)

Höre nicht auf zu rufen, erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkünde meinem Volk seine Frevel und dem Haus Jakob seine Sünden. (B)

Kommentar

Die aus stilkritischen Gründen erfolgte Datierung der Lesekanzel in die Zeit um 1600 wird hier übernommen3).

Textkritischer Apparat

  1. NECESSEST] Richtig NE CESSES. Der Übersetzung liegt der korrekte biblische Wortlaut zugrunde.

Anmerkungen

  1. Vgl. Frankenberger Kirche, Kapp, F 2.
  2. Is. 58,1.
  3. Wie Anm. 1.

Nachweise

  1. Kdm. Stadt Goslar, S. 185 (B).
  2. Frankenberger Kirche, Kapp, F 2.

Zitierhinweis:
DI 45, Stadt Goslar, Nr. 124 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di045g008k0012404.