Inschriftenkatalog: Stadt Goslar

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 45: Stadt Goslar (1997)

Nr. 106 Goslar-Hahndorf, St. Kilian 1582

Beschreibung

Kelch, Kupfer, vergoldet. Auf dem achtpaßförmigen Fuß und dem achtkantigen Schaft liegt die schlichte, halbkugelförmige, möglicherweise erneuerte Cuppa. Die Inschrift ist in unregelmäßig hohen, nur schwer erkennbaren Buchstaben schwach in die Unterseite des Fußes eingeritzt.

Maße: H. 19 cm, Du. 11 cm, Bu. 0,7 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Inschriftenkommission Göttingen [1/2]

  1. CRISTOFER SANDER F B L O Ba) 1582b)

Kommentar

Christoph Sander d. Ä. (um 1518/19–1598) trat nach dem Schulbesuch in Hildesheim in die herzogliche Kanzlei in Wolfenbüttel ein und tat Dienst bei verschiedenen Adeligen. Seit 1563 war er in Goslar als Verwalter der landesherrlichen Bergwerke am Rammelsberg tätig, außerdem wurde er zum Inspektor aller Bergwerke und Hütten im Harz und zum Oberamtmann ernannt; 1584 ist er in Goslar als Dingmann nachzuweisen1). In Zellerfeld, wo er von 1572–1596 als Braunschweigi-scher Berghauptmann tätig war2), ließ er eine Kirche und ein Hospital bauen. Christoph Sander d. Ä. war zweimal verheiratet; aus seiner zweiten Ehe mit einer Tochter des Heinrich von Uslar gingen sechs Kinder hervor, zu denen auch Christoph Sander d. J. zählt3). Beide stifteten 1592 zusammen mit ihren Familien das Taufbecken der Jakobikirche (Nr. 112). Wie der Kelch, der vermutlich ebenfalls für die Jakobikirche bestimmt war, nach Hahndorf gelangte, ist nicht bekannt.

Textkritischer Apparat

  1. F B L O B] Wahrscheinlich geben die Initialen, ähnlich wie in einer zehn Jahre jüngeren Inschrift (Nr. 112), den Amtstitel des Christoph Sander als F(ürstlich) B(raunschweig)-L(üneburgischer) O(berverwalter) der B(ergwerke) an.
  2. 1582] 1558 Kdm. Landkreis Goslar.

Anmerkungen

  1. StA Goslar, Häuserbuch 1546–1587, B 3646, 1584/1396.
  2. Kurz, S. 43.
  3. Alle Angaben, wenn nicht anders vermerkt, nach Leichenpredigt Christoph Sander d. Ä. (Exemplar Nds. SUB Göttingen, 4° V. VIII, Nr. 2).

Nachweise

  1. Kdm. Landkreis Goslar, S. 100.

Zitierhinweis:
DI 45, Stadt Goslar, Nr. 106 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di045g008k0010606.