Inschriftenkatalog: Stadt Goslar
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 45: Stadt Goslar (1997)
Nr. 96 Bergstr. 53 1573
Beschreibung
Haus, traufenständig, bestehend aus drei Geschossen und acht Gefachen. Die Inschriften sind auf den Schwellbalken des leicht vorkragenden ersten und zweiten Obergeschosses zur Bergstraße (A, B) und zur Oberen Mühlenstraße hin (C, D) angebracht. Die beiden Wappen mit den erhaben herausgearbeiteten Beischriften und der Jahreszahl E befinden sich auf dem Sturz der Eingangstür; der Name der Ehefrau ist aus Platzgründen in kleineren Buchstaben ausgeführt. Besonders die Inschriften auf den Balken der Hausseite (C, D), aber auch die der Hausfront sind überfaßt. In den Inschriften A und B sind nach aus und gegeben als Zeichen für das Satzende drei Punkte gesetzt, die hier als Punkte auf der Grundlinie wiedergegeben werden.
Maße: Bu. ca. 12 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien1).
- A
Allein got die ehre2)Der herre behutte dis hausvndt alle die dar gehen ein vndt aus3).1573a)
- B
Ist gott fur vns wer mag wider vns sein welcher auch seins einigen sons nit hat verschonet Sonder hat ihn fur vns alle dahin gegeben4). Romano : 8
- C
Setze deine hoffnung auff gottDer wirdt dir helffen aus aller notDen wer gott vertrawet ·der hatt wollb) gebauwett5)Der gerechte mues vil leiden aber der herr hilftc) ihm6)
- D
Der herr behüt dich für allem übel er behüte deine seelle Der herr behüte deinen ausgang und eingang von nu an bis in ewigkeit7): psalm · 12·1 alle werke des hern sind wunderbar8).
- E
1573
Wappen mit Beischriften:
Mangnus Karsten9) / Alheit karste(n)10)
Textkritischer Apparat
- 1573] 1543 Mithoff, Archiv.
- woll ] Bonhoff; wohl heutiger Befund.
- herr hilft ] Bonhoff; heer hilfe heutiger Befund.
Anmerkungen
- Die Inschriften mit Ausnahme der Wappenbeischriften sind überformt. Ob die gotische Minuskel der ursprünglichen Fassung die Elemente der Fraktur aufwies, die heute zu sehen sind, ist nicht zu klären.
- 5 Mo. 32,3.
- Nach Ps. 121,8.
- Rö. 8,31f.
- Wander 2, Sp. 90 Nr. 2200.
- Ps. 34,20.
- Ps. 121,7f.
- Sir. 40,21.
- Wappen Karsten (M40; nicht „Glocke im Joch“ [so Bonhoff/Griep, Nr. 839]).
- Wappen ? (drei Rosen 2:1; ebd.).
- Zu seiner Person vgl. Nr. 97.
Nachweise
- Mithoff, Archiv, S. 41 (A, C).
- Mithoff, Kunstdenkmale, S. 73.
- Steinacker, S. 65.
- Kdm. Stadt Goslar, S. 395f.
- Bonhoff, Hausinschriften, S. 12f.
- Bruchmann, Tf. 50.
- Griep, Bürgerhaus, S. 141.
Zitierhinweis:
DI 45, Stadt Goslar, Nr. 96 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di045g008k0009604.
Kommentar
Der Bronzegießer Magnus Karsten11) goß im Jahr 1573 das Taufbecken für die Marktkirche St. Cosmas und Damian (vgl. Nr. 97).