Inschriftenkatalog: Stadt Goslar

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 45: Stadt Goslar (1997)

Nr. 64 St. Jakobi 1513

Beschreibung

Relief, wahrscheinlich Altarbild, Sandstein, hochrechteckig, mit einer Darstellung der Marienkrönung, 1986 restauriert1). Es ist an der Westwand des nördlichen Seitenschiffs angebracht. Kantenabsprengungen könnten darauf hindeuten, daß es sich vorher an einer anderen Stelle befand2). In der Mitte des Bildfelds ist die sitzende Maria zu sehen, zu ihren Seiten Christus und Gottvater, über ihr die Taube des Hl. Geistes, die sie zu dritt krönen. Unterhalb der Marienkrönung in der linken und rechten Ecke des Reliefs ist das kniende Stifterpaar dargestellt, neben ihnen zwei Wappenschilde, von denen der rechte nicht zu erkennen ist. Von der in der älteren Literatur erwähnten Farbigkeit des Reliefs ist nichts mehr zu sehen3). Die Inschriften sind erhaben ausgeführt; A befindet sich auf dem Gesims über dem Relief, die Weiheinschrift B ist oberhalb und an der rechten und linken Seite des Bildfelds angebracht.

Maße: H. ca. 170 cm, Br. ca. 110 cm, Bu. ca. 6 cm (A), ca. 4 cm (B).

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.

Inschriftenkommission Göttingen [1/3]

  1. A

    M · d · xiii · b(e)n(e)dicta · sit · sancta · trinitas

  2. B

    Anno domini · Mccccc · xiii · consecra/tu·ma) · est · p(rese)ns · epitaphium · / · in hono[re·m]b) · trinita[·tis]b) · [. . .]

Übersetzung:

1513. Gepriesen sei die heilige Dreifaltigkeit. (A)

Im Jahr des Herrn 1513 ist dieses Monument zur Ehre der Dreifaltigkeit geweiht worden (...). (B)

Wappen:
?4)?5)

Kommentar

Die Stiftung des Reliefs im Jahr 1513 wird wohl mit der Weihe des Trinitätsaltars im vorhergehenden Jahr zusammenhängen (Nr. 60). Darauf deuten auch Übereinstimmungen des knappen Formulars. Die Buchstaben weisen gleiche Grundformen bei deutlich schlankeren Proportionen auf.

Textkritischer Apparat

  1. Worttrenner irrtümlich zwischen die letzten und vorletzten Buchstaben gesetzt.
  2. Ergänzung nach Kdm. Stadt Goslar.

Anmerkungen

  1. Bistum Hildesheim, Referat für Kirchliche Denkmalpflege, Zander, S.106f.
  2. Griep, Kunstwerke 1 K, S. 34.
  3. Kdm. Stadt Goslar, S. 148.
  4. Wappen ? (Adler; vgl. Bonhoff/Griep, Nr. 2017, dort jedoch nicht ganz zutreffend wiedergegeben).
  5. Wappen ? (rechts Hammer ?, links Zange; ebd., Nr. 2016; vgl. evtl. Wappen Wagner: Hammer und Zange gekreuzt [ebd., Nr. 1834]).

Nachweise

  1. Kdm. Stadt Goslar, S. 148.
  2. Griep, Kunstwerke 1 K, S. 33f.
  3. Herbst u. a., S. 46.

Zitierhinweis:
DI 45, Stadt Goslar, Nr. 64 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di045g008k0006403.