Inschriftenkatalog: Stadt Goslar

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 45: Stadt Goslar (1997)

Nr. 60 St. Jakobi 1512

Beschreibung

Steintafel, querrechteckig, in der nordwestlichen Ecke des nördlichen Seitenschiffs in großer Höhe vermauert. Auf dem Stein ist eine Weihenotiz für den Trinitätsaltar angebracht; er befindet sich wahrscheinlich nicht mehr am ursprünglichen Anbringungsort1). Die Inschrift ist erhaben in vertieftem Feld ausgeführt und von einem erhabenen einfachen Rahmen umgeben.

Maße: H. ca. 20 cm, Br. ca. 75 cm, Bu. ca. 6 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien in gotischer Majuskel.

Inschriftenkommission Göttingen [1/1]

  1. A(n)no · d(omi)ni · M · d · xii · co(n)secratu(m) / e(st) · p(rese)ns · altare · sa(n)cte · trinitatis

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1512 ist der nebenstehende Altar der heiligen Dreifaltigkeit geweiht worden.

Kommentar

Der Trinitätsaltar, dessen Standort aus der schriftlichen Überlieferung nicht hervorgeht, wurde während oder nach Fertigstellung des Umbaus von St. Jakobi zur Hallenkirche eingerichtet2). In der Stiftungsurkunde vom 5. März 1512 wird er als ‘neuer Altar’ bezeichnet3). Im darauffolgenden Jahr wurde das ebenfalls für diesen Altar bestimmte Relief mit der Marienkrönung (Nr. 64) gestiftet; auch ein Steinquader mit der Angabe der Altarpatrozinien (Nr. 62) war für diesen Altar bestimmt.

Anmerkungen

  1. Vgl. dazu Nr. 64.
  2. Zum Umbau der Kirche zu Beginn des 16. Jahrhunderts vgl. A1 1496, A1 1513?.
  3. StA Goslar, Bestand B (unverzeichneter Teil), Jakobikirche, Urkunde 1512 März 5. Der dort genannte Stifter Heinrich Berchupp ist urkundlich nicht nachzuweisen. Zum Umfang der Stiftung vgl. Graf, Anhang A ‘Die Pfründen der Pfarrkirchen, Kapellen und Hospitäler’.

Nachweise

  1. Kdm. Stadt Goslar, S. 145.
  2. Gidion, S. 30.

Zitierhinweis:
DI 45, Stadt Goslar, Nr. 60 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di045g008k0006005.