Inschriftenkatalog: Stadt Goslar

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 45: Stadt Goslar (1997)

Nr. 49 Goslarer Museum um 1500

Beschreibung

Altarretabel, Eichenholz mit Leinwandüberzug. Es gehörte möglicherweise zum Petrusaltar der Stiftskirche St. Simon und Judas, wurde bis 1932 in der Vorhalle aufbewahrt und 1989/90 restau-riert. Von den ursprünglich acht nahezu vollplastischen Figuren der Innenseiten sind drei im Mittelteil erhalten (kreuztragender Christus, hl. Barbara ?, hl. Katharina ?)1). Die Farbe der Außen- und Innenseiten ist größtenteils abgeblättert. Auf der Außenseite des rechten Flügels ist nur noch ein Fragment eines Spruchbands (A) zu sehen. Auf der Außenseite des linken Flügels ist der Kopf des kreuztragenden Christus und darüber das Spruchband mit Inschrift B zu erkennen.

Maße: H. 128 cm, Br. (Mittelteil) 143 cm, Bu. 2,5–3 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Julia Zech [1/2]

  1. A

    [. . .v]adis2)

  2. B

    [va]doa) romam · iterum · cruc[ifigi]2)

Übersetzung:

(...) gehst du? (A) Ich gehe nach Rom, um erneut gekreuzigt zu werden. (B)

Kommentar

Die aufgrund stilistischer Kriterien vorgenommene Datierung wird hier beibehalten3).

Textkritischer Apparat

  1. Bei Gmelin noch das gesamte Wort vado zu erkennen.

Anmerkungen

  1. Mithoff sah 1862 noch die vier Heiligenfiguren an den Innenseiten der Seitenflügel, die von ihm jedoch nicht identifiziert wurden (Mithoff, Archiv, S. 12). – Auf der rechten Seite der Predella befindet sich eine kleine rundbogige Öffnung, die ursprünglich durch eine Tür verschließbar war. Darüber ist ein wohl mit Kreide aufgetragener Schriftzug zu erkennen: Georgius Pape (?) ... genijs A(nn)o 1696 ...
  2. Martyrium sanctorum apostolorum Petri et Pauli, in: Acta apostolorum apocrypha, hg. von Richard Adelbert Lipsius, Maximilian Bonnet, Bd. 1, Leipzig 1891, hier c. 61 S. 171: Domine quo vadis? Et dixit mihi: Sequere me, quia vado Romam iterum crucifigi.
  3. Gmelin, S. 440.

Nachweise

  1. Griep, Kunstwerke 1 D, S. 37.
  2. Griep, Huldigungssaalmeister, S. 131; Tf. IV b.
  3. Gmelin, Nr. 146 S. 440.

Zitierhinweis:
DI 45, Stadt Goslar, Nr. 49 (Christine Magin), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di045g008k0004903.