Inschriftenkatalog: Stadt Göttingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 19: Stadt Göttingen (1980)

Nr. 133† Göttingen, Leinekanalbrücke an der Reitstallstraße 2. H. 16. Jh.

Beschreibung

Inschrift mit Initialwappen an der Südseite der Leinegrabenbrücke. Nach Spangenbergs Zeichnung Renaissance-Kapitalis.

Inschrift A) nach Spangenberg, Geschichte und Beschreibung, B) nach ZGB Göttingen.

  1. A)

    INIVRIOSA FORTVNA PEDE TAN/DEM PRORUIT OMNIA ET FIR/MISSIMA QVAEQVE TEMPUS ATTERIT

  2. B)

    G

Übersetzung:

Das ungerechte Schicksal stürzt schließlich mit dem Fuße alles hin, und die Zeit richtet gerade das Beständigste zugrunde.

Kommentar

Unter der Inschrift soll noch die Jahreszahl des Brückenbaus eingemeißelt gewesen sein; sie war schon im 18. Jahrhundert nicht mehr zu lesen.1) Zwischen 1568 und 1570 wird in den Kämmereirechnungen eine Brücke an dem betreffenden Ort erwähnt. Sie scheint in den vorausgehenden Jahren neu gebaut worden zu sein.2)

Nach der Beschreibung der ZGB Göttingen stand die Inschrift unter dem Wappen. Die jetzt noch erhaltene Umrahmung läßt jedoch deutlich erkennen, daß die Inschrift über dem Wappen eingesetzt war. Den gleichen Zustand zeigt Spangenbergs Zeichnung aus dem frühen 19. Jahrhundert. Möglicherweise trifft Fahlbuschs Vermutung zu, daß die in jüngster Zeit renovierte Brücke erst nach 1734 (dem Erscheinungsjahr des 1. Teils der ZGB Göttingen) gebaut und der Inschriftstein mit dem Wappen damals in veränderter Anordnung in die neue Brücke eingesetzt worden ist.3) Anderseits ist nicht auszuschließen, daß die Angaben der ZGB Göttingen unkorrekt sind.

Anmerkungen

  1. ZGB Göttingen I 2, S. 48.
  2. O. Fahlbusch, Alte Brücke trägt alten Spruch, in: Göttinger Tageblatt, Nr. 205 (4./5.9.1954).
  3. Ebd.

Nachweise

  1. Spangenberg, Geschichte und Beschreibung 133 (Zeichnung daneben eingeheftet).
  2. ZGB Göttingen I 2, S. 48.

Zitierhinweis:
DI 19, Stadt Göttingen, Nr. 133† (Werner Arnold), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di019g001k0013304.