Inschriftenkatalog: Stadt Göttingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 19: Stadt Göttingen (1980)

Nr. 108 Göttingen, St. Johanniskirche 1. H./M. 16. Jh.

Beschreibung

Pyxis. Silber, vergoldet. Inschrift unter dem Boden eingraviert.

Maße: H. 5,1, Du. 8, Bu. 0,7 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Heino Kuhlmann [1/2]

  1. · A · H ·

Kommentar

Der Deckel ist mit einem Kreuz verziert. Auf der Wand der Büchse drei Engel mit unbeschrifteten Schriftbändern (Medaillons), auf der Innenseite des Deckels ist ein Kruzifix mit Maria und Johannes befestigt.

Die Balken der Buchstaben schließen an den Enden mit Sporen ab. Sporenverzierungen an Kapitalbuchstaben – allerdings nicht so ausgeprägt wie im vorliegenden Fall – finden sich in Göttinger Inschriften nur in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts (Kelch in der Jakobikirche von 1512, Nr. 83). Dieser Nachweis mag die vorgeschlagene Datierung stützen.1)

Geht man von der Mitte des 16. Jahrhunderts als Entstehungszeit aus, so könnten die Initialen vielleicht A(ndreas) H(omann) bedeuten, der 1560–1564 Ratsherr war.2)

Anmerkungen

  1. Kdm. II 73 schreibt lediglich, es handele sich um „ein (. . .) nicht sehr altes Ciborium“.
  2. Ritter, Ratsverfassung 9.

Nachweise

  1. Spangenberg, Geschichte und Beschreibung 85.
  2. Kdm. II 73.

Zitierhinweis:
DI 19, Stadt Göttingen, Nr. 108 (Werner Arnold), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di019g001k0010803.