Inschriftenkatalog: Stadt Göttingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 19: Stadt Göttingen (1980)

Nr. 94 Göttingen, Städtisches Museum 1539

Beschreibung

Flaschenzug, gegossen von Curdt Mente. Bronze. Inschriften: A) um den Ring, B) Monogramm unterhalb des Rings. Es ist nicht bekannt, zu welchem Haus der Flaschenzug gehörte. Er wurde früher im Archiv aufbewahrt.1)

Maße: H. 45,5, B. (an der breitesten Stelle) 12, Bu. (N) 0,6 cm.

Schriftart(en): Renaissance-Kapitalis.

Heino Kuhlmann [1/1]

  1. A)

    CORDT · MENTE · zVa) · bRVNSWICK · HAT · MICH · GEGOSSEN· 1 · 5 · 39 ·

  2. B)

    C M

Kommentar

Zwischen den Buchstaben des Monogramms steht das Gießerzeichen Curdt Mentes. Mente galt im 16. Jahrhundert als einer der geschicktesten Erzgießer Norddeutschlands.2) Braunschweig3), Einbeck4) und Göttingen ließen sich von ihm Geschütze gießen. In Göttingen wurden dafür die Glocken der nach der Reformation aufgehobenen Dominikaner- und Franziskanerklöster sowie diejenigen der Georgskapelle, des Bartholomäusstifts und des Hospitals St. Spiritus verwendet.5) – Bekannt sind vor allem Mentes Grabplatten für Herzog Erich I. (Hann. Münden, St. Blasiikirche)6) und den Hildesheimer Dompropst Levin von Veltheim.7)

Textkritischer Apparat

  1. z geschwänzt.

Anmerkungen

  1. Kdm. II 87.
  2. Vgl. dazu seine Biographie bei Mithoff, Mal. Künstler und Werkmeister Niedersachsens und Westfalens 222ff. Ferner: H. Pfeifer, Glockengießergeschlechter im Lande Braunschweig 22ff.; Thieme/Becker 24, 398.
  3. Mithoff, Mal. Künstler 224.
  4. Kdm. II 52. Vgl. DI 42 (Einbeck), Nr. 46, 47, 48 u. ö.
  5. Lubecus, Annales f. 258r; vgl. die Einleitung S. 13.
  6. Kdm. II 140.
  7. Kdm. Provinz Hannover II 4, 140 und T. XVI (neben S. 129) mit Abb.

Nachweise

  1. Kdm. II 87.
  2. Mithoff, Mal. Künstler 223.
  3. W. Rabe, 75 Jahre Städt. Museum Göttingen, Nr. 39 (Abb.).

Zitierhinweis:
DI 19, Stadt Göttingen, Nr. 94 (Werner Arnold), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di019g001k0009400.