Inschriftenkatalog: Stadt Göttingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 19: Stadt Göttingen (1980)

Nr. 49† Göttingen, St. Johanniskirche 1483

Beschreibung

Inschriftepitaph des Giseler von Münden und seiner Frau Gesa. Das Epitaph wurde aus der Kirche des Franziskanerklosters in die Johanniskirche versetzt.1) Über den Verbleib des Epitaphs ist nichts bekannt. Vielleicht ist es bei der Renovierung der Johanniskirche 1896/97 entfernt worden.2)

Inschrift nach ZGB Göttingen.

  1. Anno 1483.a) in die Bartholomei obiit GiselerMünden junior Consul hujus civitatis et annoVI.b) in die Lamperti Gesa ejusc) uxor R(equiescant) I(n) P(ace)d)

Übersetzung:

Im Jahr 1483 am Bartholomäustag starb Giseler (von) Münden der Jüngere, Ratsherr dieser Stadt, und im sechsten Jahr (danach) am Lamprechtstag Gesa, seine Frau. Sie mögen in Frieden ruhen.

Datum: 24. August; 17. September

Kommentar

Der hier genannte Giseler von Münden war Ratsherr 1444–1483, seit 1474 auch Bürgermeister; er wohnte in der Barfüßerstraße.3)

Spangenberg behauptet irrtümlich, es handele sich um das Epitaph für Simon Giseler. Simon Giseler war der Bruder des hier genannten Giseler, er starb bereits 1481.4)

Textkritischer Apparat

  1. Anno Dominj 1483 Lubecus, BL-Chronik I; 1484 Lubecus, BL-Chronik II, S. 675; Anno 1481 Spangenberg, Geschichte und Beschreibung.
  2. septimo anno Lubecus, BL-Chronik I; Lubecus behauptet BL-Chronik II, S. 682, Gesa sei 1487 gestorben.
  3. Fehlt bei Spangenberg, Geschichte und Beschreibung.
  4. Tagesangabe, Name der Frau und Segensformel fehlen bei Lubecus, BL-Chronik I.

Anmerkungen

  1. Lubecus, Annales f. 162r; ZGB Göttingen II 3, S. 145; Kdm. II 78.
  2. Damals wurde „im Innern (. . .) alles erneuert außer dem Taufstein (aus dem Jahre 1873)“, vgl. Saathoff, Kirchengeschichte 241.
  3. UB Göttingen II, S. 436–440. Dieser Giseler ist nicht mit dem ebenfalls durch seinen Vornamen näher gekennzeichneten Giseler von Münden zu verwechseln, der in der Jüdenstraße wohnte, seit 1478 im Rat saß und am 25. Dezember im gleichen Jahr 1483 verstarb, vgl. UB Göttingen II, S. 440.
  4. UB Göttingen II, S. 440.

Nachweise

  1. ZGB Göttingen II 3, S. 145.
  2. Lubecus, BL-Chronik I, S. 748.
  3. Spangenberg, Geschichte und Beschreibung 118f.
  4. Kdm. II 78.

Zitierhinweis:
DI 19, Stadt Göttingen, Nr. 49† (Werner Arnold), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di019g001k0004905.