Inschriftenkatalog: Stadt Göttingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 19: Stadt Göttingen (1980)

Nr. 37 Göttingen, Paulinerkirche 1423/1427

Beschreibung

Inschrift-Epitaph des Tilemann Speckbotel und seiner Frau (?). Mit schwarzer Farbe auf zwei Seiten des sw. Pfeilers des ehemaligen Kirchenschiffs (jetzt Eingangshalle) gemalt. Die Inschrift ist beschädigt (Schriftverlust an Anfang und Ende).

Maße: H. 45, B. 79, Bu. 5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Werner Arnold [1/1]

  1. [Anno dni m] cccc xxiii obiit tilemanus specbotel i(n) die barbare virginis hic sepultus cuius anima requiescat i(n) pace . . Anno dni m cccc xxvii obiit [. . . vxor]a)[. . .]

Übersetzung:

[Im Jahre des Herrn 1]423, am Tag der Jungfrau Barbara, starb Tilemann Speckbotel, der hier begraben ist. Seine Seele möge in Frieden ruhen.

Im Jahre des Herrn 1427 starb [. . . . . Frau (?) . . . . . . . . . .]

Datum: 4. Dezember

Kommentar

Der zerstörte Anfang läßt sich analog der zweiten Inschrift zu: Anno dni m ergänzen. Tilemann Speckbotel wird urkundlich zweimal erwähnt, zuletzt in einem Pachtvertrag vom 30. November 1419.1) Seine Söhne Hans und Berthold wurden in den Rat gewählt2), die Familie stellte öfter den Kaufgildemeister.3)

Bei der zweiten Inschrift läßt sich nicht eindeutig entscheiden, wie weit sie fortgeführt war und wie groß dementsprechend der Schriftverlust ist.

Textkritischer Apparat

  1. vxor unsichere Lesung. Vom Schema der Grabinschrift her erwartet man davor den Namen der Frau.

Anmerkungen

  1. UB Göttingen II Nr. 79, S. 50.
  2. UB Göttingen II, S. 435ff.
  3. Ritter, Ratsherren 118. v. d. Ropp, Kaufgilde 28ff.

Zitierhinweis:
DI 19, Stadt Göttingen, Nr. 37 (Werner Arnold), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di019g001k0003700.