Inschriftenkatalog: Stadt Göttingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 19: Stadt Göttingen (1980)

Nr. 24† Göttingen, St. Marienkirche 14. Jh. (?)

Beschreibung

Glocke, die 1885 gegen eine neugegossene Glocke in Zahlung gegeben wurde.1) Spangenberg, dem der Sinn der Inschrift unbekannt war, hat die Buchstabenfolge nicht korrekt wiedergegeben (vgl. Anm. a). Aus seiner Anordnung läßt sich schließen, daß die vier Buchstaben ohne besondere Kennzeichnung des Anfangsbuchstabens als Umschrift auf der Glocke – vermutlich auf der Flanke – angebracht waren.

Inschrift nach Spangenberg, Geschichte und Beschreibung.

  1. · A(TTAH) · G(IBBOR) · L(EOLAM) · A(DONAI)a)

Übersetzung:

Du bist mächtig in Ewigkeit, Herr!

Kommentar

Das kabbalistische Tetragramm findet sich als Schutzinschrift auf Glocken häufiger.2) Die Schreibweise der aufgelösten Abbreviaturen variiert (l ‚olam‘ statt LEOLAM)3).

Textkritischer Apparat

  1. G+L+A+A+ Spangenberg, Geschichte und Beschreibung; Spangenberg, Beiträge.

Anmerkungen

  1. Auskunft von K.-H. Bielefeld (Göttingen) nach Unterlagen des Stadtkirchenarchivs.
  2. Vgl. z. B. DI XI, Nr. 8. Weitere Beispiele: H. Otte, Kleinere Aufsätze und Notizen: 1. Mal. Glocken im Stift Merseburg, in: Zs. f. christl. Archäologie und Kunst 1 (1856) 81–85.
  3. H. A. Müller/O. Mothes, Illustriertes Archäologisches Wb. der Kunst des germanischen Alterthums, des Mittelalters und der Renaissance, 1. Abt. Leipzig/Berlin 1877, 27.

Nachweise

  1. Spangenberg, Geschichte und Beschreibung, Zeichnung neben 115.
  2. Spangenberg, Beiträge 455.

Zitierhinweis:
DI 19, Stadt Göttingen, Nr. 24† (Werner Arnold), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di019g001k0002409.