Inschriftenkatalog: Stadt Göttingen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 19: Stadt Göttingen (1980)

Nr. 17 Göttingen, St. Johanniskirche 2. H. 14. Jh.

Beschreibung

Kelch. Silber, vergoldet. Inschriften: A) am Schaft oberhalb des Nodus, B) auf den Rotuln des Nodus, C) am Schaft unterhalb des Nodus, D) Titulus über einem Kruzifix auf dem Fuß.

Maße: H. 22, Du. Kuppa 12,8, Du. Fuß 16,2, Bu. A–C) 0,6–0,9, D) 0,2 cm.

Schriftart(en): B) Gotische Majuskel, A, C, D) gotische Minuskel.

Jennifer Moos [1/4]

  1. A)

    ‡ hilf got

  2. B)

    + IHESVS

  3. C)

    hilf maria

  4. D)

    i(esus) n(azarenus) r(ex) i(udaeorum)1)

Kommentar

Die vorgeschlagene Datierung wird durch gleichzeitige Verwendung von gotischer Majuskel- und Minuskelschrift gestützt. Die Bögen der Unzialen (E, H, S) sind durch Schwellungen verstärkt und laufen (S) in Sporen aus. Das E ist geschlossen, die Schrägbalken des V sind keilförmig. Einzelne Minuskeln (f, r) zeigen Zierstriche.

Als Trennzeichen bei A) und Anfangszeichen bei C) sind dreiblättrige Blüten verwendet, das Anfangszeichen bei B) zeigt einen vierzackigen Stern.

Sechseckiger Schaft, nach unten verbreitert. Am Nodus zwischen den Schilden sechs Köpfe (Christus und Apostel?). Runder Fuß, Kruzifix zwischen Maria und Johannes.

Anmerkungen

  1. Joh. 19,19.

Nachweise

  1. Spangenberg, Geschichte und Beschreibung 83.
  2. Spangenberg, Beiträge 436.
  3. Lotz, Kunst – Topographie I, 253.
  4. Kdm. II 73.
  5. Saathoff, Kirchengeschichte 14. (In allen Veröffentlichungen sind die Inschriften A–C enthalten.)

Zitierhinweis:
DI 19, Stadt Göttingen, Nr. 17 (Werner Arnold), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di019g001k0001706.