Inschriftenkatalog: Stadt Göttingen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 19: Stadt Göttingen (1980)
Nr. 147 Göttingen, Städtisches Museum 1607
Beschreibung
Gemälde mit Darstellung Hiobs im Unglück, auf Holz gemalt. Das Bild wurde sehr wahrscheinlich für die Nikolaikirche gestiftet. Maltechnik, Größe und Rahmen entsprechen den drei Stifterbildern der Nikolaikirche (Nr. 148–150). Jetziger Aufbewahrungsort ist das Bildermagazin des Museums. Inschriften: A) auf der oberen Rahmenleiste, B) auf der unteren Rahmenleiste.
Maße: H. 116, B. 94,5, Bu. A) 4,5, B) 2,5 cm.
Schriftart(en): Renaissance-Kapitalis (A), Inschriftenfraktur (B).
Julia Zech [1/1]
- A)
HIOB · I1)
- B)
Henrich Henckel BoluermacherVon Braunschweig 1.60.7
Anmerkungen
- Hiob 1,13ff.
- F. Waldmann, Aus einem Rechnungsbuche der Nikolaipfarre zu Göttingen (von 1642–1742), in: Neues Göttinger Jb. 1 (1928) 28–48, hier 46.
- Ritter, Ratsherren 48.
- Herrn Dr. H.-J. Querfurt (†) vom Stadtarchiv Braunschweig verdanke ich entsprechende Auskünfte.
- Zur Darstellung und ikonographischen Bedeutung dieses Themas s. Kirschbaum, Lexikon der christl. Ikonographie II 407–414 (R. Budde). Pigler, Barockthemen I 203–206.
Nachweise
- Meyermann, Göttinger Hausmarken und Familienwappen 44.
Zitierhinweis:
DI 19, Stadt Göttingen, Nr. 147 (Werner Arnold), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di019g001k0014703.
Kommentar
Das Zitat in A) verweist auf die Darstellung, Inschrift B) wird durch eine Hausmarke geteilt. – Heinrich Henckel läßt sich weder in Göttinger noch in Braunschweiger Akten und Urkunden nachweisen. Bekannt ist lediglich, daß er für das Inventar der Nikolaikirche einen seidenen Umhang stiftete, in den sein Name und Beruf eingestickt waren.2) So läßt sich nicht entscheiden, ob er der Göttinger Ratsfamilie gleichen Namens angehört hat. Die bekannten Mitglieder dieser Familie waren Schneider und Bäcker, später gehörten sie der Kaufgilde an.3) Ein ‚Pulvermacher‘ ist unter ihnen nicht vertreten. Unter den Braunschweiger Handwerkerfamilien findet sich zwar der Name ‚Henckel‘, jedoch kein Heinrich Henckel mit dem entsprechenden Beruf.4)
Das Bild zeigt bekannte Motive aus dem Buch Hiob: Satan schlägt Hiob mit Aussatz, man überbringt ihm die Nachricht vom Tod seiner Kinder, Soldaten treiben seine Herden fort.5)