Inschriftenkatalog: Gandersheim
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DIO 2: Kanonissenstift Gandersheim (2011)
Nr. 41 Bad Gandersheim, ev. Pfarrkirche St. Georg 1582
Für eine aktualisierte Fassung dieser Katalognummer, siehe DI96 G1 Nr. 41.
Beschreibung
Kohlebecken.1) Gelbguß. Wahrscheinlich nicht Gandersheimer Provenienz, möglicherweise aber vor 1700 nach Gandersheim gekommen. Zur Zeit der Kunstdenkmälerinventarisierung durch Steinacker im Jahr 1910 diente das Becken in der Stiftskirche als Sammelgefäß für das Armenopfer. Auf dem Rand zwei Wappen, darüber ein Schriftband mit der Jahreszahl (A), gegenüber die Inschrift B. Die Inschriften sind eingraviert.
Maße: Dm.: 42 cm; Bu.: 0,75 cm.
Schriftart(en): Kapitalis (B).
- A
· 1 · 5 · · 8 · 2 ·
- B
GRABOW
Mecklenburg2) | Dänemark3) |
Anmerkungen
- Inv. Nr. 132.
- Wappen Mecklenburg (gekrönter Stierkopf mit herausgeschlagener Zunge und abgerissenem Halsfell).
- Wappen Dänemark (drei nach vorn sehende Löwen ohne Krone, umgeben von neun Herzen).
- Vgl. Europäische Stammtafeln zur Geschichte der Europäischen Staaten. Neue Folge, hrsg. von Detlev Schwennicke. Bd. I,3, Tafel 307.
Nachweise
- Kdm. Kreis Gandersheim, S. 139.
- Brakebusch, Inventar 1892, S. 31.
Zitierhinweis:
DIO 2, Kanonissenstift Gandersheim, Nr. 41 (Christine Wulf), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-dio002g001k0004107.
Kommentar
Das Kohlebecken geht wahrscheinlich auf eine Stiftung Herzog Ulrichs von Mecklenburg (1527–1603) und seiner Ehefrau Elisabeth von Dänemark (1523/24–1586) für die Kirche in Grabow (Landkreis Ludwigslust) in Mecklenburg zurück.4) Möglicherweise ist es als Kriegsbeute im Dreißigjährigen Krieg nach Gandersheim gekommen.