Inschriftenkatalog: Stadt Freising

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 69: Stadt Freising (2010)

Nr. 32† Dom Mariä Geburt und St. Korbinian 1362

Beschreibung

Kopfreliquiar des hl. Korbinian mit Stifterinschrift. 1803 in der oberen Domsakristei registriert, anschließend ans Kurfürstliche Münzamt abgeliefert und eingeschmolzen1). Silber, vergoldet, mit Edelsteinen besetzt. Brustbild des Bischofs im Ornat, in der Mitte der Inful ein von einem Ring gefaßter Saphir, zusammen mit mehreren anderen Edelsteinen, in den Augen ebenfalls je ein Edelstein, die Inschrift um die Brust verlaufend.

Maße, Materialangabe und Text nach BayHStA HL Freising Nr. 5922), Beschreibung nach BayHStA HL 3 Fasz. 161.

Maße: Gesamthöhe: ca. 83 cm.

  1. A(nn)o D(omi)ni M.CCCLXIIa). in Nativitate S. Mariae Caput S. Corbiniani de novo reformatum est cum pectore deaurato per Capitulum Ecclesiae Frisingensis

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1362 wurde an Mariä Geburt der Kopf des hl. Korbinian mit einer vergoldeten Büste durch das Freisinger Domkapitel von neuem umgestaltet.

Datum: 1362 September 08.

Kommentar

Im ersten Schatzinventar des Freisinger Domes von 1352 wird bereits ein Kopfreliquiar des hl. Korbinian (um 680 – um 728) erwähnt3), vgl. Nr. 2†. In zeitlicher Nähe zur Erneuerung des Korbinian-Reliquiars 1362 steht auch die Stiftung bzw. Erneuerung der Reliquiare für den hl. Papst Alexander (1356, Nr. 30†) und den hl. Lantpert (1363, Nr. 33†).

Textkritischer Apparat

  1. BayHStA HL 3 Fasz. 161: 1362. innovatum est in Nativitate S:ta Mariae caput S:ti Corbiniani …

Anmerkungen

  1. BayHStA Generalkommissariat Freising u. Mühldorf Nr. 70 prod. 41 fol. 7v. Nicht im vorausgehenden Inventar verzeichnet, vgl. BayHStA Generalkommissariat Freising u. Mühldorf Nr. 28 prod. 83.
  2. Die Höhe der vier Reliquiare wird in BayHStA HL Freising Nr. 592 mit cubitalis angegeben, sie entsprach also jeweils einer bayerischen Elle (83,3 cm). Das Gewicht des Korbinian-Reliquiars betrug nach BayHStA Generalkommissariat Freising u. Mühldorf Nr. 70 prod. 41 fol. 7v 14 Mark (3275 gr.), nach BayHStA HL 3 Fasz. 161 – wohl irrig – 24 Mark 12 Loth (5790 gr.).
  3. Duo capita s(anc)torum Corbiniani et Lamp(er)ti Ep(iscop)orum, s. BayHStA Domkapitel Freising Urkunde Nr. 260, 1352 März 5; vgl. Hoheneicher, Spicilegium 3, 279f. Nr. XIII; Benker, Goldschmiedearbeiten 182.

Nachweise

  1. BayHStA HL Freising Nr. 592 p. 147; BayHStA HL Freising Nr. 594 p. 155; BayHStA HL 3 Fasz. 161 Inventar 1745 fol. 3r; AEM H 76 p. 340; AEM H 255 p. 77.

Zitierhinweis:
DI 69, Stadt Freising, Nr. 32† (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012k0003201.