Inschriftenkatalog: Stadt Freising

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 69: Stadt Freising (2010)

Nr. 414† Kollegiatstiftsk. St. Veit (abgegangen) 1627

Beschreibung

Gemälde mit Stifterinschrift der Familie Rieger. Nahe der Sakristeitür. Wohl bereits im 18. Jahrhundert abgegangen1). Im Bildfeld Darstellung der Hl. Familie.

Standort, Beschreibung und Text nach BSB Oefeleana 10, mit Wappennachzeichnung.

  1. Gott dem Allmechtigen zu lob, auch der gebenedeitisten Jungfrau Mariae, seiner Wertisten Muetter, und glorificierten him(m)elskönigin zu ehren, haben die ehrwirdige, Edle, und hochgelehrte und Veste Ehrliche freindtschaft Als herr Sebastian Rieger Canonicus ad S(anc)tum Vitum bey freysing vir ihm und seinen verstorbnen herrn Brueder Georgio Riegern gewesten gefreiten Soldaten, auch der Churf(ürstlichen) Durch(laucht) zu Bayrn Pfleger und Castenambts Verwalter zu granssperg Sci(pi)o Gaedmayr, und dessen Ehefrau Anna ein gebohrne Riegerin dise 4. figuren hieher mahlen und aufrichten lassen im iahr Christi 1627.

Wappen:
Gadtmayr2).

Kommentar

Die Gedenktafel wurde wohl aus Anlaß des Todes des Soldaten Georg Rieger von seinem Bruder Sebastian, seiner Schwester Anna und deren Mann Scipio Gadtmayr in Auftrag gegeben. Die Familie stammte aus München. Sebastian immatrikulierte sich 1611 an der Universität Ingolstadt3), erhielt 1619 ein Kanonikat bei St. Veit4), feierte 1620 Primiz5), wurde 1645 Stiftsdekan, resignierte dieses Amt 16696) und starb am 5. Dezember 16717). Scipio Gadtmayr ist als Gerichtsschreiber in Kranzberg und 1601 als Richter in Adelzhausen nachweisbar8).

Anmerkungen

  1. Das Gemälde erscheint nicht im 1803 angelegten Inventarium der Kirchenausstattung von St. Veit, s. BayHStA Generalkommissariat Freising u. Mühldorf Nr. 221 prod. 4.
  2. BayA3 173 (Tafel 122). Leicht abweichend, Mohr nicht bekrönt, von weiß und rot fünfmal schräggeteilt.
  3. Matrikel LMU II,1 1611 Sp. 210 Z. 45, 7. Juli 1611.
  4. AEM FS 118 p. 136.
  5. BayHStA KL Freising – St. Veit Nr. 11 fol. IIv.
  6. AEM FS 118 p. 112.
  7. AEM FS 118 p. 136. Eine Kurzfassung seiner Grabinschrift im 1803 erstellten Grabschriftenverzeichnis des Kollegiatstifts St. Veit, s. BayHStA Generalkommissariat Freising u. Mühldorf Nr. 221 prod. 3 p. 6 Nr. 40; Feuchtner/Koschade, Kirchen und Grabdenkmäler 153.
  8. Ferchl, Behörden 434; Kranzberg, Lkr. Freising; Adelzhausen, Lkr. Aichach-Friedberg, Schw.

Nachweise

  1. BSB Oefeleana 10 IV p. 431.

Zitierhinweis:
DI 69, Stadt Freising, Nr. 414† (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012k0041407.