Inschriftenkatalog: Stadt Freising

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 69: Stadt Freising (2010)

Nr. 380 München, Bayerisches Nationalmuseum 1615

Beschreibung

Epitaph für Stephan Ludwig und Sigmund Franz von Seiboltsdorf. Im Depot. Ursprünglich in der Kollegiatstiftskirche St. Johannes Baptist auf der Südseite an der Wand1), wohl bald nach 1803 ausgebaut und im Dombereich aufbewahrt, die Platte im Oktober 1879 über das königliche Landbauamt an das Bayerische Nationalmuseum abgegeben2) (Inv.-Nr. R 6831). Kalkstein. Im Bildfeld ein Kruzifixus mit Titulus (I), hinterfangen von Wolkenbändern, im Hintergrund eine Landschaft mit Darstellung des Himmlischen Jerusalem, im Vordergrund links unterhalb des Kreuzstammes kniend ein älterer Knabe mit Kreuz über seinem Kopf, neben ihm ein jüngerer Knabe mit Kreuz in den Händen, beide mit Halskrause und langem Gewand; vor ihnen ein Totenschädel; in den Ecken des Bildfeldes links und rechts die beiden elterlichen Wappen mit Helmzier; als oberer Bildabschluß ein Halbkreisbogen, in den Zwickeln geflügelte Puttenköpfe. Unten ein eingetieftes Schriftfeld (II). Die Platte an der linken Randleiste beschädigt, das Schriftfeld zum größten Teil abgeschlagen.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

Maße: H. ursprünglich 150 cm3), davon erhalten 116 cm, B. 71,5 cm, Bu. 2,0 (I), 2,6 cm (II).

Schriftart(en): Kapitalis (I), Fraktur (II).

I.

  1. INRI

II. Text ergänzt nach BSB Oefeleana 10.

  1. An(n)o 1615. seyn dena) [29. sept(embris) Stephan] / Ludwig s[einesb) alters im 2. iahr,] / v[ndc) 9. Monath den 8. decemb(ris) aber Sigmund Franciscus in der zwelften Wochen nach seiner geburth, beede des Edl(e)n und gestrengen herrns Georgen ludwigs von Seyboltstorff auf Stephankirchen4) first(lich) freis(ingischen) raths, Hoffmaisters und lechenprobst söhne zu Gott aus disem Jam(m)erthall abgesendert, und alda begraben worden.]

 
Wappen:
Seiboltsdorf5), Preysing6).

Kommentar

Stephan Ludwig und Sigmund Franz von Seiboltsdorf starben laut Inschrift noch im Kindesalter. Ihre Eltern waren Georg Ludwig von Seiboltsdorf und Sabina, geb. von Preysing7). Georg Ludwig von Seiboltsdorf war freisingischer Hofmeister und Amtmann in Grünwald8). Er starb am 6. April 16299).

Textkritischer Apparat

  1. Die oberen Buchstabenteile von der noch vorhanden.
  2. Bogen des langen s am Wortbeginn noch vorhanden.
  3. Anschwung des linken Schaftes des v noch vorhanden.

Anmerkungen

  1. BSB Oefeleana 10 IV p. 239.
  2. BNM Erwerbungsakten ER0558 (Kasten 12); AK Adel in Bayern 146 Nr. 3.26.
  3. BNM Erwerbungsakten ER0558 (Kasten 12); AK Adel in Bayern 146 Nr. 3.26.
  4. Wohl Stephanskirchen, Lkr. Rosenheim.
  5. Bay 22 (Tafel 16).
  6. Bay 19 (Tafel 12, 13).
  7. Krick, Stammtafeln 365 Nr. 168 Occurrunt Nr. 26.
  8. Ferchl, Behörden 418; Grünwald, Lkr. München.
  9. Krick, Stammtafeln 365 Nr. 168 Occurrunt Nr. 26.

Nachweise

  1. BSB Oefeleana 10 IV p. 239; AK Adel in Bayern 146 Nr. 3.26.

Zitierhinweis:
DI 69, Stadt Freising, Nr. 380 (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012k0038008.