Inschriftenkatalog: Stadt Freising
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 69: Stadt Freising (2010)
Nr. 241 Fk. St. Johannes Baptist 1555
Beschreibung
Wappengrabplatte für Katharina Kepser, Ehefrau des Leibarztes Sixtus Kepser, und dessen Familie. Im südlichen Seitenschiff in der Josephskapelle an der Südwand. Im oberen Drittel der Platte die erhaben gearbeitete, mehrzeilige Schrift, jede Zeile in einem separaten Feld, darunter ein Freiraum mit vorgeritzten Linien für eine dreizeilige Inschrift. Im unteren Teil der Platte ein Bogenfeld mit zwei Wappenschilden, diese über ein Band miteinander verbunden, das an einem Haken aufgehängt ist; mittig darunter ein Totenschädel mit überkreuzten Knochen.
Maße: H. 128 cm, B. 65 cm, Bu. 4,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.
Die · pegrebnvs · De[s · he]r · / sixn · khepsers · havsfrav=/en · Von · Bamberg · vnd · Der / seinen · Jm · jar · 1555 · d(en) · 16 · jvlya)
Kepser1), Wolf2). |
Textkritischer Apparat
- Worttrennzeichen in Form kleiner Dreiecke.
Anmerkungen
- An einem dornigen Stiel ein Dreipaß, darauf eine fünfblättrige Blüte, vgl. dagegen Nr. 435†, 437, 438, 443†, 455†.
- Schräggeteilt, vorn und hinten je ein dreiblättriges Kleeblatt, vgl. Nr. 435†.
- Aempherle, Klägliche Histori 2f.; Ferchl, Behörden 663.
- Aempherle, Klägliche Histori 2f.
Nachweise
- BSB Oefeleana 10 IV p. 247; BayHStA Oefeleana Nr. 23 prod. Cancellarij Frisingenses, Hieronymus Aurpachius cancellarius Frisingensis.
Zitierhinweis:
DI 69, Stadt Freising, Nr. 241 (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012k0024102.
Kommentar
Das gitterförmige Schriftbild der Gotischen Minuskel wird hier aufgelockert durch zahlreiche geschwungene und runde Elemente: D wird in kapitaler und unzialer Form verwendet. Lange Anschwünge kommen vor bei B von Bamberg und v von von und vnd. Die Unterlängen werden bei p an den Enden gegabelt oder sie enden bei h, I von Im und j in einer Schlinge. Der obere Bogen des doppelstöckigen a hat einen dornartigen Fortsatz. Die i-Punkte sind klein und rund, über den v sind kurze Striche angebracht. Das s am Wortende hat die Form einer nach unten gerichteten Schlinge. Zur Schriftgestaltung s. auch Einleitung CVII.
Katharina, geb. Wolf, war die Ehefrau des Landshuter Arztes und Leibmedicus Sixtus Kepser3) und stammte laut Inschrift offenbar aus Bamberg. Aus ihrer Ehe gingen der spätere Generalvikar Dr. Wilhelm Sixtus Kepser (Nr. 435†, 437, 438) sowie die Töchter Catharina (vgl. Nr. 437), Anna (vgl. Nr. 437, 443†) und Maria Maximiliana (vgl. Nr. 437) hervor4).