Inschriftenkatalog: Stadt Freising

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 69: Stadt Freising (2010)

Nr. 205 Domberg 3–5 (ehem. neue Residenz, heute Domgymnasium) 1534, 1537

Beschreibung

Wappenplatte mit Bauinschrift von Bischof Philipp, Pfalzgraf bei Rhein. An der Südfassade über der Tordurchfahrt. In den oberen zwei Dritteln der Platte das Vollwappen des Bischofs, flankiert von zwei nackten, kindlichen Wappenhaltern, im unteren Drittel die Bauinschrift.

Maße: H. 117 cm, B. 77 cm, Bu. 4,0-4,5 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

© BAdW München, Inschriftenkommission [1/1]

  1. Philips von gottes gnaden Bischoff zu / freysing Administrator des stifft zu Numburg / Pfaltzgraue bey Rhein hertzog jn Bayre(n) (et)c(etera) / hat Disen pau Angefangen jma) · 1 · 5 · 34 · / vnd volendt im · 1 · 5 · 37 · Jarenb) ·

Wappen:
Bischof Philipp, Pfalzgraf bei Rhein, Bischof von Freising und Naumburg1).

Kommentar

Zu den Schriftformen s. Einleitung CXVI.

Bischof Philipp (Nr. 210) begann laut Inschrift 1534 auf dem Domberg mit dem Bau einer neuen Residenz, die er vor allem in den Jahren nach seiner Resignation zugunsten seines Bruders Heinrich (Nr. 217) als repräsentativen Alterssitz nutzen wollte2). Nachdem der Bischof bereits an der alten bischöflichen Residenz eine umfangreiche Bautätigkeit entfaltet hatte, die mit dem Arkadengang den Durchbruch des jungen Renaissance-Stils in Freising markierte (Nr. 178), gelang ihm mit der vierflügeligen Anlage der neuen Residenz, ausgeführt von Baumeister Hans Reiffenstuel, der erste einheitliche Renaissance-Bau.

Textkritischer Apparat

  1. Folgende Worttrennzeichen quadrangelförmig.
  2. Schlußzeichen in Form eines Quadrangel mit zwei nach rechts abgehenden Schweiflinien.

Anmerkungen

  1. Bi 38 (Tafel 66).
  2. Meichelbeck, Chronica 268f.; Meichelbeck, Historia Frisingensis II,1 309, 311; Benker, Schloß 169.

Nachweise

  1. Birkner, Denkmäler 3; Alckens, Freising 66; Benker, Schloß 169; Benker, Schloß (Wiederabdr.) 21; Hoppe, Reformation 84.

Zitierhinweis:
DI 69, Stadt Freising, Nr. 205 (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012k0020506.