Inschriftenkatalog: Stadt Freising

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 69: Stadt Freising (2010)

Nr. 137† Domkreuzgang 1491

Beschreibung

Figurale Grabplatte für den Domherrn Georg Plumenauer. Genauer Standort unbekannt1). Wohl bereits im Zuge der Barockisierung von Benediktuskirche und Kreuzgang 1716 abgegangen. Umschrift, nach innen gerichtet, links oben beginnend und auf der oberen Schmalseite mehrzeilig zu Ende geführt. Im Mittelfeld unter einem Kleeblattbogen mit Maßwerk Darstellung des Verstorbenen im Meßgewand als Dreiviertelfigur, auf dem Kopf ein Birett, in seiner Linken ein Kelch, die Rechte darüber segnend erhoben; in der linken unteren Ecke ein kreisrundes Wappenmedaillon, die Schriftleiste unterbrechend.

Beschreibung und Text nach der Nachzeichnung in HVO Ms. 318.

  1. Anno · D(omi)nj · M · C · C · C · C · / LXXXX · Ia) · die · duodecima · mensis · Aprilis · / obyt · Domin(us)b) · // Georgius · Pluemnauerc) · Can(oni)c(us) · frisin=/=gen(sis)d) · cuius · anima · / ine) · pace · req(u)=/=iescat ·

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1491 am 12. Tag des Monats April starb Herr Georg Plumenauer, Freisinger Kanoniker. Seine Seele möge in Frieden ruhen.

Wappen:
Plumenau2).

Kommentar

Die figurale Disposition findet ihr Gegenstück auf der Grabplatte des Balthasar Neunberger, Nr. 136, wo der Verstorbene ebenfalls nur als Dreiviertelfigur wiedergegeben ist.

Georg Plumenauer erhielt 1469 ein Domkanonikat in Freising. Seit 1483 ist er als Domkapitular nachweisbar3).

Textkritischer Apparat

  1. BSB Cgm 2269, BSB Cgm 1716, BSB Cgm 2290 XX, BSB Cgm 1717, AEM H 482a, AEM H 76: 1491; AEM H 465 Appendix: 1491. 12. April.
  2. Nachfolgend Unterbrechung durch Wappenmedaillon.
  3. AEM H 482a, AEM H 76: Plumenau.
  4. Fortsetzung des Textes oben in einer zweiten bis vierten Zeile; AEM H 465 Appendix: Textende ab frisingen(sis) durch Can(onicus) huj(us) eccl(esiae) ersetzt.
  5. AEM H 477, AEM H 61: R(equisecat) I(n) P(ace).

Anmerkungen

  1. Nach BSB Cgm 2269 fol. 98av in der Benediktuskirche, nach BSB Cgm 1716 Catalogus Canonicorum fol. 39v im Domkreuzgang. Als möglicher Standort kommt der in den Kreuzgang ragende Westteil der Benediktuskirche in Frage.
  2. Schräglinksgeteilt, vorn in Silber ein schwarzer Kopf, hinten in Rot ein schwarzer bekrönter Kopf, beide einander zugewandt.
  3. BSB Cgm 2269 fol. 98av; BSB Cgm 1716 Catalogus Canonicorum fol. 39v.

Nachweise

  1. BSB Cgm 2269 fol. 98av; BSB Cgm 1716 Catalogus Canonicorum fol. 39v; BSB Cgm 1724 p. 178 Nr. 42; BSB Cgm 1717 p. 653; BSB Cgm 2290 XX fol. 26r; AEM H 482a p. 699; BSB Cgm 1718 p. 332; AEM H 76 p. 323; HVO Ms. 318 fol. 62r; AEM H 477 p. 749; AEM H 61 p. 201; AEM H 465 fol. 190r, Appendix fol. 10r; AEM H 466; HVO Geissiana 454 p. 10 Nr. 70; HVF U XI 11 p. 8 Nr. 71; Schlecht, Inschriften VI 93 Nr. 24; Glaser, Grabsteinbuch 344f. Nr. 125.

Zitierhinweis:
DI 69, Stadt Freising, Nr. 137† (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012k0013707.