Inschriftenkatalog: Stadt Freising

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 69: Stadt Freising (2010)

Nr. 69† Neustift, Pfk. St. Peter und Paul 1420

Beschreibung

Glocke mit Gebetsinschrift. Bei der Erfassung um 1846 wohl im Chor, heutiger Verbleib unbekannt. Bronze. Von geringer Größe. Auf der Flanke gegenüberliegend zwei identische Reliefs der Mondsichelmadonna, die Inschrift wohl am Hals umlaufend.

Beschreibung und Text nach AEM (Depot Freising) PfA Freising - St. Georg A XI/6 Fasz. 3 Akt e Inventarium 1843/9.

  1. O rex gloriae veni cum pacea) anno domini MC·C·C·C·XXb).

Übersetzung:

O König der Herrlichkeit, komm mit Frieden. Im Jahre des Herrn 1420.

Kommentar

Die Inschriften dieser und drei weiterer Glocken von 1755, 1756 und 1627 (Nr. 415) sind lediglich durch zwei für die Jahre 1843/49 bzw. 1846 angefertigte Inventare überliefert, wobei dem Inventarium der Meublen und Geräthschaften bei der Kirche Neustift Für die VteFinanz-Periode 1843/9 hinsichtlich der Wiedergabetreue der Transkriptionen der Vorzug einzuräumen ist1).

Der Wert der Glocke von 1420 wurde auf 2 fl. 30 kr. geschätzt, woraus eine nur geringe Größe der Glocke zu schließen ist, dem entspricht auch ihre Bezeichnung als Glöcklein im Inventar. Vermutlich befand sie sich nicht im Turm, sondern diente evtl. als Meßglocke am Sakristeiausgang. Dies scheint auch die Angabe im Inventarium zu bestätigen, die beiden kleinen Glocken Nr. 4 (diese) und 5 (Nr. 416) seien zum Cultus unumgänglich2). Das heutige, aus fünf Glocken bestehende Geläut im Turm stammt von 1921, 1948 (2 Glocken) und 1962 (2 Glocken)3).

Textkritischer Apparat

  1. In der Kopiale irrig: veniorum pau.
  2. Im Inventarium von 1846: 1420.

Anmerkungen

  1. Das Inventarium der Meublen und Geraethschaften bei der Kirche Neustift für die VteFinanz Periode 1846. bei Übergabe der Kirche nach K. Regierungs-Entschließung existiert darüberhinaus in einer etwas erweiterten Abschrift vom selben Jahr, zusammen mit dem Inventar von 1843/49 in AEM (Depot Freising), PfA Freising – St. Georg A XI/6 Fasz. 3 Akt e.
  2. In den Inventaren wurde die Turmuhr als Nr. 1 gezählt, mit Nr. 2 und 3 wurden die Glocken von 1755 und 1756 bezeichnet. Dabei handelt es sich offenbar um die zwei Glocken, die bei Prechtl, Neustift 55, erwähnt sind; da Prechtl nicht näher auf sie eingeht und die Inschriften nicht mitteilt, dürften sie schon zu seiner Zeit nicht mehr vorhanden gewesen sein.
  3. Benker, Neustift 18.

Nachweise

  1. AEM (Depot Freising) PfA Freising – St. Georg A XI/6 Fasz. 3 Akt e, Inventarium 1843/9 fol. 28r (desgl. Inventarium 1846 p. 9 u. Abschrift p. 9); Scheuerl, Neustift 35.

Zitierhinweis:
DI 69, Stadt Freising, Nr. 69† (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012k0006900.