Inschriftenkatalog: Stadt Freising
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 69: Stadt Freising (2010)
Nr. 55 Privathaus 1397
Beschreibung
Fragment einer Grabplatte. Im Keller an der Ostwand unmittelbar über dem Laufniveau eingemauert. Ursprünglicher Standort nicht bekannt, möglicherweise aus dem 1804 abgerissenen St. Andreasstift1). Kalkstein. Nur der obere Abschnitt der Platte mit der Kopfzeile und dem Textbeginn der rechten Längsseite erhalten. Umschrift auf einer Randleiste nach innen gerichtet, das vertiefte Innenfeld ohne erkennbare Darstellung. Sehr schlechter Zustand mit einigen Ausbrüchen, besonders an der linken oberen Ecke.
Maße: H. 47 cm, B. 88 cm, Bu. 8 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versalien.
[A]nno · d(omi)ni · m · ccc · lxxxx / vii [– – –
Anmerkungen
- Das Fragment wurde erstmals 1948/49 im Rahmen einer Lehrveranstaltung des Historischen Seminars der Universität München registriert. Eine Aufarbeitung mit Nachzeichnung durch Franz Seibl befindet sich in einem sämtliche Seminararbeiten enthaltenden Akt aus dem Nachlaß Kloos (in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München, Inschriften-Kommission), auf p. 432-434.
- Die einzige Kopiale des letzten Jahrzehnts des 14. Jahrhunderts, deren Original verloren ist – die ehemals in der Benediktuskirche befindliche Grabplatte für den 1398 verstorbenen Domherrn Rudolf von Haslang – zeigt eine zeilenweise Anordnung der Schrift im oberen Plattendrittel, darunter eine Figuraldarstellung, vgl. Nr. 56†. Das Fragment hat mit dieser Platte offenbar nichts zu tun.
Zitierhinweis:
DI 69, Stadt Freising, Nr. 55 (Ingo Seufert), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di069m012k0005509.
Kommentar
Da sich das Haus Domberg 9, der sog. Danzerhof, als ehemaliges Stiftsherrenhaus in unmittelbarer Nähe zum abgebrochenen Kollegiatstift St. Andreas befindet, erscheint eine Provenienz von dort plausibel. Eine Zuordnung des Plattenfragments ist mangels weiterer Angaben derzeit nicht möglich, auch gibt es keine kopiale Überlieferung, die sich mit der Datierung und dem formalen Aufbau der Platte deckt2).