Inschriftenkatalog: Stadt Essen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 81: Stadt Essen (2011)

Nr. 120† Ev. Marktkirche vor 1563

Beschreibung

Schlussstein. Er war bis zur Zerstörung der Marktkirche durch Bombenangriffe 1943 im Gewölbe des Mittelschiffs angebracht. Die Inschrift (Bitte um Fürbitte) befand sich auf einem Spruchband. Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Inschrift im Auftrag der evangelischen Gemeinde in Gold erneuert.

Nach Eger.

  1. Sancta Gertrudis ora pro nobis

Übersetzung:

Heilige Gertrudis, bitte für uns.

Kommentar

Die Marktkirche, die bis 1890 offiziell auch St. Gertrud genannt wurde, war ab 1523 als Pfarrkirche dem Herrenkapitel des Essener Stifts inkorporiert, davor war sie mit eingeschränkten Pfarrrechten ausgestattet und unterstand der Münsterkirche.1) Nach der Einführung der Reformation 1563 ergriffen die protestantischen Bürger Besitz von der Kirche, seitdem dient sie (mit einer Unterbrechung 1628–30) als evangelische Pfarrkirche. Der Schlussstein mit der an die heilige Gertrudis gerichteten Bitte um Fürbitte wurde vermutlich zu der Zeit angebracht, als die Kirche katholisch war, also vor 1563. Über den Bau des Mittelschiffs liegen keine Nachrichten vor.

Anmerkungen

  1. Zur Marktkirche Leenen, Gräber, S. 9–18.

Nachweise

  1. Eger, Marktkirche, S. 8.
  2. dies., Erinnerungen, S. 130.

Zitierhinweis:
DI 81, Stadt Essen, Nr. 120† (Sonja Hermann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di081d007k0012007.