Inschriftenkatalog: Stadt Essen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 81: Stadt Essen (2011)

Nr. 95† Werden, St. Ludgerus nach 1509

Beschreibung

Tafelbild. Es zeigte ein Porträt des Johannes Cincinnius, gekennzeichnet durch eine Namensbeischrift, und hing im Refektorium.1) In einem Verzeichnis, das anlässlich der Versteigerung des Inventars nach der Aufhebung des Klosters angelegt wurde, wird der Zustand als „ziemlich gut“ bezeichnet,2) über das genaue Aussehen ist allerdings nichts bekannt. Das Gemälde wurde von dem letzten Werdener Prior Bonifatius Berens erworben, seither ist es verschollen.3)

Nach Stüwer.

  1. Johannes Cincinnius Lippianus presbyter

Übersetzung:

Der Priester Johannes Cincinnius aus Lippe.

Kommentar

Der Humanist Johannes Cincinnius (latinisiert für Kruyshaer) aus Lippstadt gehörte nach dem 1502 in Köln begonnenen Studium ab etwa 1505 dem Säkularklerus des Werdener Klosters an und wurde 1509 zum Priester geweiht.4) In Werden war er zeitweise für das Archiv und den Neuaufbau der Bibliothek zuständig, zudem verfasste er u. a. eine lateinische Vita des heiligen Liudger, zu der er auch eine niederdeutsche Übersetzung lieferte, und die Grabschrift für den Werdener Abt Anton Grimmolt.5) Freitäger vermutet, dass er auch für die humanistische Reform der Werdener Lateinschule verantwortlich war.6) Cincinnius starb wahrscheinlich am 9. März 1555 in Werden.7)

Anmerkungen

  1. Freitäger, Cincinnius, S. 19.
  2. Stüwer, GS Werden, S. 521.
  3. Freitäger, Cincinnius, S. 19, Anm. 44.
  4. Zur Biographie vgl. Stüwer, GS Werden, S. 520f., außerdem umfassend Freitäger, Cincinnius, hier S. 167.
  5. Vgl. Nr. 98.
  6. Freitäger, Cincinnius, S. 232f., 237–241.
  7. Ebd., S. 304ff.

Nachweise

  1. Stüwer, GS Werden, S. 521.
  2. Freitäger, Cincinnius, S. 19.

Zitierhinweis:
DI 81, Stadt Essen, Nr. 95† (Sonja Hermann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di081d007k0009507.