Inschriftenkatalog: Stadt Essen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 81: Stadt Essen (2011)

Nr. 43† Werden, St. Ludgerus 1. H. 13. Jh.

Beschreibung

Kelch. Gold.1) Er wurde laut dem Stiftervermerk von der Essener Äbtissin Elisa dem Kloster Werden gestiftet. Sie war auf dem Kelchfuß in „benediktinischer Ordenstracht“ mit Schleier vor einem Kruzifix dargestellt.2) Über die Anbringung der Inschrift und die Schriftart ist nichts überliefert. Der Kelch war 1731 anscheinend nicht mehr vorhanden.3)

Nach Bucelinus.

  1. Domina abbatissa Elisaa)

Kommentar

Von der Äbtissin Elisa ist nur eine 1241 ausgestellte Urkunde abschriftlich überliefert.4) Ihr Abbatiat dauerte vielleicht von etwa 1227 bis etwa 1243.5) Die Schenkung des Kelchs ist aus Essener Äbtissinnenkatalogen bekannt,6) in Werdener Quellen findet sie keine Erwähnung. Über die Beziehungen Elisas nach Werden ist außer der Schenkung nichts bekannt. Der Todestag der Äbtissin ist vermutlich der 23. September.7)

Textkritischer Apparat

  1. CUSA Nünning.

Anmerkungen

  1. Nünning nennt den Kelch „Cali[x] aure[us]“, möglicherweise handelte es sich um vergoldetes Silber.
  2. Bucelinus, Germania 2, S. 145; Müller, Geschichtsschreibung, S. 16; Wallmann, Nünning, S. 31.
  3. Brief des Werdener Abtes Placidus Wiedenbrück vom 26. Juni 1731 an Nünning, vgl. Wallmann, Nünning, S. 35. Wiedenbrück weiß nichts über die Existenz des Kelches und vermutet, er sei bei einem der Klosterbrände zerstört worden.
  4. UB Niederrhein 2, Nr. 255 (1241 Juni 21); Essener UB 1, Nr. 59 (1241 Juni 21).
  5. Die letzte überlieferte Urkunde ihrer Vorgängerin Adelheid wurde 1227 ausgestellt, die erste ihrer mutmaßlichen Nachfolgerin 1243, vgl. Essener UB 1, Nr. 53 (1227), 54 (1216–1227), 60 (1243).
  6. Bucelinus, Germania 2, S. 145 (Beschreibung und Inschrift); HAStK, Best. 1039 (Farragines Gelenii) 8, fol. 478v; Seemann, Aebtissinnen, S. 8; Müller, Geschichtsschreibung, S. 16 (Beschreibung und Inschrift).
  7. Ribbeck, Necrologium, S. 114 mit Anm. 4. In den Äbtissinnenkatalogen wird meist der 4. oder der 14. April angegeben, der wahrscheinlich aber Elisabeth (gest. 1216), Äbtissin von Essen, Vreden und Maria im Kapitol zuzuordnen ist, vgl. ebd., S. 97, Anm. 2.

Nachweise

  1. Bucelinus, Germania 2, S. 145.
  2. LWL – Archivamt für Westfalen, Münster, Archiv Haus Ruhr, Nachlass Nünning, Nr. 948.
  3. ebd., Nr. 949 (beide ohne Paginierung; Abschriften nach Bucelinus).
  4. Müller, Geschichtsschreibung, S. 16 (= Nünning).
  5. Wallmann, Nünning, S. 31.

Zitierhinweis:
DI 81, Stadt Essen, Nr. 43† (Sonja Hermann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di081d007k0004305.