Inschriftenkatalog: Stadt Essen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 81: Stadt Essen (2011)

Nr. 185 Kettwig, Ruhrstr. 17.–18. Jh.

Beschreibung

Fragment eines Grabsteins für einen unbekannten Mann. Sandstein. Das Fragment ist an der rückseitigen Mauer eines Hauses im Meistersweg angebracht. Der stark verwitterte Stein befand sich in einem Keller am Martin-Luther-Platz und stammt vermutlich vom 1811 aufgelösten Friedhof der evangelischen Kirche am Markt. Auf dem ehemals wohl hochrechteckigen Stein sind drei Zeilen eines Sterbevermerks und fünf Zeilen eines Bibelzitats zu erkennen, außerdem Reste von Rollwerk.

Maße: H. 39,5 cm; B. 43 cm; Bu. 1,3 cm.

Schriftart(en): Fraktur.

  1. A

    [ – – – ] / G̣odeṇ[ – – – ] /ger [……] Jm [Herrn ent]S(chlaffen)a) / seines alters im 17 Jahr

  2. B

    Der Mensch vom wei=/be geborn l[eb]t [k]ur[z]e / Zeit und [ist voll Unruge] / Gehet [auf wie eine Blume] / und fellet [ab er fleucht wie ein Schatten und bleibt nicht]1)

Kommentar

In Kettwig haben sich mehrere Grabsteine mit Frakturinschriften aus dem 17. und 18. Jahrhundert erhalten.2) Die Inschrift ist zu schlecht erhalten, um eine genauere Datierung zu erlauben, auch wenn die Schrift den vergleichbaren Inschriften des 18. Jahrhunderts nahe steht.3) Das Bibelzitat findet sich häufig in Grabinschriften.4)

Textkritischer Apparat

  1. Die Ergänzung entspricht dem gängigen Formular, wie es z. B. in Nr. 126 gebraucht wird.

Anmerkungen

  1. Hi 14,1–2.
  2. Vgl. Nr. 161, 178.
  3. Vgl. besonders die Frakturinschriften in Nr. 161.
  4. Z. B. DI 56 (Stadt Braunschweig 2), Nr. 686, 1094, 1163, 1178; DI 63 (Odenwaldkreis), Nr. 291, 293; DI 73 (Hohenlohekreis), Nr. 813.

Zitierhinweis:
DI 81, Stadt Essen, Nr. 185 (Sonja Hermann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di081d007k0018508.