Inschriftenkatalog: Stadt Essen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 81: Stadt Essen (2011)
Nr. 177† Werden, St. Lucius 1649
Beschreibung
Grabplatte für Gerhard von Eller zu Oefte. Laut den Angaben in der Sammlung Redinghoven befand sie sich „zu Werden in nova Ecclesia“. St. Lucius wurde stets auch als ‚nova ecclesia’, Ny(en)kerken oder Neukirche bezeichnet, weshalb die Ortsangabe auf diese Kirche zu beziehen ist.1) Über die Art der Ausführung des Sterbevermerks ist nichts überliefert. In der Mitte der Platte befand sich das Vollwappen der Familie Eller, an den Seiten war eine achtfache Ahnenprobe mit Vollwappen angebracht.
Nach BSBM, Cgm 2213 (Sammlung Redinghoven).
Anno 1649 den 12 aprilis ist der hochedelgeborn und gestrenger Gerhardt von Eller herr zu Oeft seines alters 67 iahr in gott selig entschlaffen
| Eller | ||
| Eller | Ulenbrock | |
| Landsberg | Hauss | |
| Bolsning (?) | Romberg | |
| Horst | Winkelhausen |
Anmerkungen
- Vgl. Stüwer, GS Werden, S. 196. Zwar wurde die südlich neben der Klosterkirche gelegene Stephanskirche ebenfalls vereinzelt als ‚nova ecclesia’ bezeichnet, ihr Abbruch 1646–1667 macht es aber unwahrscheinlich, dass in der Sammlung Redinghoven mehrere Grabinschriften aus dieser Kirche mitgeteilt werden, zumal der Name Neukirche im Allgemeinen auf St. Lucius bezogen wird. Wie die Mehrzahl seiner Familienmitglieder wurde auch Gerhard von Eller zu Oefte nicht in der Antoniuskapelle neben Haus Oefte bestattet, vgl. Schmitz, Schloss Oefte, S. 83.
- Zu seiner Biographie vgl. Niederau, Geschichte, S. 128; zu Schloss Oefte und seinen Bewohnern Schmitz, Schloss Oefte, passim.
Nachweise
- BSBM, Cgm 2213 (Slg. Redinghoven) 67, S. 216f.
Zitierhinweis:
DI 81, Stadt Essen, Nr. 177† (Sonja Hermann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di081d007k0017706.
Kommentar
Gerhard von Eller zu Oefte wurde um 1582 als Sohn seines gleichnamigen Vaters und der Gertrud von Uhlenbrock zu Oefte geboren.2) Da deren Mutter der Familie von Landsberg entstammte, ist bei der Ahnenprobe vermutlich ein Fehler unterlaufen, denn auf der Platte befand sich das Wappen der Großmutter mütterlicherseits anscheinend auf der heraldisch rechten Seite. In der Sammlung Redinghoven wird noch auf eine weitere Grabplatte, vermutlich seiner Frau, und ein Totenschild seiner Enkelin in St. Lucius hingewiesen; beide Inschriftenträger sind heute verloren.