Inschriftenkatalog: Stadt Essen

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 81: Stadt Essen (2011)

Nr. 176 Kettwig, Schloss Hugenpoet 1647

Beschreibung

Tor. Sandstein. Das Außentor im Westen der Schlossanlage besteht aus dem Torbogen mit zwei Pfeilern links und rechts, auf denen das Gebälk mit Dreiecksgiebel liegt. Die vierzeilige Bauinschrift ist in das aus fünf querrechteckigen Steinquadern bestehende Gebälk eingehauen. Sie ist unterschiedlich stark verwittert: Auf dem ersten und dem dritten Quader sind noch einzelne Buchstaben zu sehen, auf dem zweiten und vierten nur noch Schäfte. Die Oberfläche des fünften Quaders ist besser erhalten, hier sind fast alle Buchstaben lesbar, zudem ist die Ausführung der Inschrift zu erkennen.1) Im Giebel ist ein Wappenstein angebracht, die beiden Wappen sind allerdings vollständig verwittert.

Ergänzt nach KDM Düsseldorf.2)

Schriftart(en): Kapitalis.3)

AWK NRW, Arbeitsstelle Inschriften [1/5]

  1. DER [WOHLEDEL GEBORNER JOHAN WILHELM VON NE]SS[E]LRAD [GENANDT HVGENPOET FVRSTLIC]HER PFALSNEVBVRG[ER HERR GEHEIMER RADT CAEMMERER LAND-COMMISS]ARIVS [VND A]MMA[N ZV BEYENBVRG VND DEIa) WOHLED]ELLGEBORNE ANN[A ELISABETH VON NESSELRAD GENANDT HVGENPOET GE]BORNE DOCH[TER VON VND ZV WEINCKELHAV]SSEN MERLO4) K[ALCVM VND MORR5) HABEN DEISSEN BAEV GEBAVVET VOR SICH VNND IHRE ERBEN ANNO] 1647 DEN 17 IVLIVS

Wappen:
Nesselrode, Winkelhausen.6)

Kommentar

Die Bauinschrift wurde anlässlich des Neubaus von Schloss Hugenpoet, das 1633 durch hessische Truppen zerstört worden war, angebracht.7) Auftraggeber des Neubaus, dessen Innenausstattung erst 1696 vollendet werden konnte, waren Johann Wilhelm von Nesselrode-Hugenpoet und seine Ehefrau Anna Elisabeth von Winkelhausen. Der Bauherr war Kämmerer, bergischer Landkommisar, Amtmann zu Landsberg und Beyenburg und Oberhofmeister.8) Er starb 1661.

Textkritischer Apparat

  1. Sic!

Anmerkungen

  1. Trotzdem ist es nicht möglich, die Zeilentrennung wiederzugeben, weil der Quader am rechten Rand ebenfalls verwittert ist.
  2. Die noch erhaltenen Reste der Inschrift zeigen stets V für den Lautwert 〈u〉; die KDM Düsseldorf geben aber U wieder. Die Ergänzungen folgen zwar den KDM Düsseldorf, haben aber wie die Inschrift V für den Lautwert 〈u〉.
  3. Es war nicht möglich, die Buchstabenhöhe zu ermitteln.
  4. Merl (Stadt Meckenheim, Rhein-Sieg-Kreis)?
  5. Haus Morp (Stadt Erkrath, Landkreis Mettmann).
  6. Angabe in KDM Düsseldorf. Das Wappen ist vollständig verwittert.
  7. Zur Geschichte des Schlosses vgl. Heck, Burgen, S. 45–53, hier S. 50.
  8. Füchtner/Preuss, Inventar, S. 671.

Nachweise

  1. KDM Düsseldorf, S. 122.

Zitierhinweis:
DI 81, Stadt Essen, Nr. 176 (Sonja Hermann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di081d007k0017609.