Inschriftenkatalog: Stadt Essen
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 81: Stadt Essen (2011)
Nr. 110 Domschatzkammer 1. H. 16. Jh.
Beschreibung
Tafelbild.1) Öl auf Holz. Das Gemälde war ursprünglich auf dem Martinsaltar aufgestellt. Im mittleren der sieben Bildfelder ist Christus am Kreuz (mit Kreuztitulus) dargestellt, begleitet von Maria und Johannes. Links sind Reste einer Darstellung des heiligen Martin (oben) und zweier Heiliger (u. a. die heilige Scholastica?) (unten) zu sehen. Rechts sind oben die Gregorsmesse und unten die Stiftsheiligen Cosmas und Damian dargestellt. Das Bild wurde nach 1848 stark übermalt und Ende des 19. Jahrhunderts vom Martinsaltar entfernt.2) Die Beschädigung durch unsachgemäße Lagerung machte 1986 eine Restaurierung nötig, bei der auch die Retuschen des 19. Jahrhunderts entfernt wurden.
Maße: H. 65,5 cm; B. 148,5 cm; Bu. 1,3 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
I N R I3)
Anmerkungen
- Inv.-Nr. 213; vgl. Kat. Essen 2009, S. 292, Nr. 141 (S. Hermann).
- Pothmann, Bildnis, S. 18; Arens, Liber ordinarius, S. 258.
- Io 19,19.
- U. Westfehling, Art. Gregoriusmesse, in: LexMA 4 (1989), Sp. 1693.
- Pothmann, Bildnis, S. 18.
- Abel, Altäre I, S. 163.
Zitierhinweis:
DI 81, Stadt Essen, Nr. 110 (Sonja Hermann), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di081d007k0011001.
Kommentar
Das Motiv der Gregorsmesse war vom 15. Jahrhundert bis etwa um 1520 ein verbreitetes Bildthema, das in der Auseinandersetzung um die reale oder die symbolische Präsenz Christi in dem gewandelten Wein und Brot anschaulich zugunsten der Realpräsenz Stellung bezog.4) Auf Bitten Gregors des Großen erscheint Christus während der Messe als Schmerzensmann am Altar, um einige zweifelnde Anwesende zu überzeugen. Die Datierung des Gemäldes basiert auf der Einschätzung von Alfred Pothmann.5) Der Martinsaltar wurde 1311 errichtet und befand sich im nördlichen Seitenschiff des Hochchors.6)